Großbrand Schlachthof Bergheim
ORF/Arnold Klement
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Chronik

Großbrand: Ammoniak-Gefahr gebannt, Brand aus

In der Nacht auf Sonntag ist im Schlachthof Alpenrind in der Stadt Salzburg ein Großbrand ausgebrochen. Seit 2.00 Uhr Früh haben 120 Feuerwehrleute die Flammen gelöscht. Es drohte auch gefährliches Ammoniakgas auszutreten, das konnten die Einsatzkräfte aber verhindern. Um 13.00 Uhr konnte Brand aus gegeben werden.

Das Betriebsgelände ist seit der Nacht großräumig abgesperrt, eine dichte Rauchwolke und Flammen waren Sonntagfrüh noch von weitem zu sehen. Die Lagerhalle ist mehrere hundert Quadratmeter groß, hunderte Tonnen Fleisch waren nicht mehr zu retten. Bei dem Betrieb handelt es sich um den ehemaligen Schlachthof Bergheim.

Gegen 6.00 Uhr Früh hatte es den Anschein gemacht, als könnten die Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle bringen. Dann aber griff der Brand auch auf die Kühlanlagen des Gebäudes über, die mit dem Reizgas Ammoniak durchsetzt sind und der Einsatz entwickelte sich gefährlich.

Messungen zeigen: Kein Ammoniak ausgetreten

Das gefährliche Gas drohte auszutreten und das Feuer flammte erneut stark auf. Die 120 Einsatzkräfte konnten den zwischenzeitlich befürchteten Austritt des giftigen Ammoniaks aus der Kühlanlage am Dach allerdings verhindern – das belegten am Vormittag erste Messergebnisse. „Der Großbrand ist ein Sonderfall, denn die Kühlanlage mit Ammoniak liegt in unmittelbarer Gefährdung des Brandbereiches. Ammoniak ist gesundheitsgefährdend – im Brandbereich machen wir deshalb Messungen, wie sich die Situation weiter entwickelt“, sagte der Leiter der Bezirksverwaltung der Stadt Salzburg, Michael Haybäck.

Für Löschwasser auch Fischach angezapft

Aufgrund der Wasserknappheit rund um den Brandherd mussten die Einsatzkräfte auch Leitungen an die Fischach, einen Nebenarm der Salzach, legen.

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Schlachthof-Dach geöffnet

Das 600 Quadrameter große Dach wurde von den Einsatzkräften mit Greifzangen aufgeschnitten, um auch an darunterliegende Glutnester zu gelangen. „Wir sind nach wie vor dabei, die mit Ammoniak betriebenen Kühlventilatoren gezielt mit handgeführten Löschleitungen zu kühlen. Einen Austritt des giftigen Reizgases, das auch brennbar ist, konnten wir so verhindern", schildert Branddirektor Reinhold Ortler. In den drei Anlagen befanden sich rund 120 Kilogramm verflüssigtes Ammoniak.

Nach zwölf Stunden Brand aus

Von der Ammoniak-Kühlanlage am Dach ging ab dem Vormittag keine Gefahr mehr für die Bevölkerung aus. Branddirektor Reinhold Ortler: „Die von uns durchgeführten Kühlmaßnahmen haben gewirkt. Der Druck in den Leitungen ist zurückgegangen. Es besteht keine Gefahr mehr." Nach knapp zwölf Stunden Löscheinsatz konnte gegen 13.00 Uhr schließlich auch Brand aus gegeben werden. Der Einsatz dauert aber weiter an – für die kommenden Stunden wird eine Brandwache installiert. Die Brandursache ist weiterhin völlig unklar – Brandsachverständige und das Landeskriminalamt haben die Ermittlungen aufgenommen.

Löscharbeiten auf dem Dach des Schlachthofes

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Anrainer per Lautsprecher informiert

In der Früh wurden die umliegenden Anrainerinnen und Anrainer vorsorglich per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch im ORF-Radio wurde gewarnt. Gegen 8.00 Uhr Früh galt diese Aufforderung nach wie vor für den Bergheimer Ortsteil Muntigl (Flachgau) und für Bewohnerinnen und Bewohner im Umkreis von einem Kilometer. Der Rauch des Brandortes zog Sonntagfrüh in Richtung Norden.

Dach des Schlachthofes einsturzgefährdet

Seit 2.00 Uhr Früh kämpfen 120 Feuerwehrleute gegen die starken Flammen in der Lagerhalle. Die Schäden am Gebäude sind enorm, das Dach des Schlachthofes ist einsturzgefährdet. Die Betreiber hoffen dennoch, zumindest einen Teilbetrieb aufrecht erhalten zu können. Der Löscheinsatz wird noch Stunden dauern.

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