Nach jahrelangen Protesten und harten Streitereien ist es ruhig geworden um die 380-kV-Starkstromleitung von Kaprun nach Elixhausen (Flachgau). Dennoch wird mit Hochdruck an der Leitung gearbeitet. Viele der 450 Masten stehen schon. Auch die Leitungskabel werden schon eingezogen. Ein Lokalaugenschein des ORF …
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380er-Leitung: Einige Streitfälle noch offen

Beim Bau der neuen 380er-Starkstromleitung und bei den damit über Jahre verbundenen Proteste klären sich nun die letzten rechtlichen Fragen. Offen sind laut Freileitungsgegnern noch Enteignungsverfahren. Die Betreiberfirma APG weist das zurück. Auch ihre Schadenersatzforderungen gegen frühere Demonstranten seien geklärt.

Die Erdkabel-Befürworter und Freileitungsgegner haben die Bauarbeiten oft mehrere Tage aufgehalten und dabei auch auf privaten Grundstücken demonstriert. Die Betreibergesellschaft Austrian Power Grid klagte diese Verzögerungen vor Gericht eingeklagt. Dabei ging es in erster Linie um Besitzstörungen. Einige Projektgegner zahlten Strafen von 200 bis 500 Euro, sagt Franz Fuchsberger, Obmann des Vereins Fairkabeln.

Vereinssprecher verweist auf Einzelbeispiele

Offen sind laut Fuchsberger noch einzelne Enteignungsverfahren. Bekannt sei ihm ein Fall in Koppl (Flachgau) und noch einige wenige weitere entlang der Leitungstrasse. Diese Verfahren würden den Bau von Teilen der Freileitung noch verhindern, sagt Fuchsberger.

Fritz Wöber von der Betreiberfirma APG sagt dazu, dass der allergrößte Teil der Enteignungsfälle bereits geklärt sei. Die Enteignungen seien so gut wie abgeschlossen. Es gebe rechtlich nichts mehr, was die Bauarbeiten weiter aufschieben könne.

Der rechtlich größte Brocken erledigte sich vor fast zwei Jahren, als der Verwaltungsgerichtshof auch die letzten Einsprüche der Freileitungsgegner abwies.