Es habe zu wenig geregnet – und wenn, dann zu viel in zu kurzer Zeit. Besonders betroffen sei die Stadt Oberndorf. Trockene Wiesen, leere Brunnen und kaum mehr Gras für Tiere, das seien die Symptome. Familie Stampfl misst beispielsweise seit 58 Jahren für den Hydrographischen Dienst des Landes die Regenmengen.
Deutliche Abnahme über Jahre
Leonhard Stampfl sagt, in den letzten Wochen habe es fast keinen Regen mehr gegeben: „Wir hatten im letzten Jahr im Juli und August mehr Niederschlag als heuer im ganzen Jahr. Insgesamt gibt es viel weniger Regen. Als mein Vater zu messen begonnen hat, waren es 1.200 bis 1.400 Liter. Nun haben wir 700 bis tausend Liter.“
Der Wassermangel habe auch in Schleedorf (Flachgau) die Steinbachklamm austrocknen lassen, sagt Matthäus Wimmer vom Dachverband der Wasserversorger: „Auch hier kann in das Konglomerat kein Wasser einsickern. Das wird sich später beim Grundwasser auswirken. Die Quellen bringen insgesamt weniger Wasser.“
Seen und kleinere Bäche mit Niedrigwasser
Im Flachgau hat der Regen heuer laut Experten um mehr als 50 Prozent abgenommen – im Vergleich zu Jahren, in denen die nötigen Mengen vorhanden waren. Die Grundwasserreserven seien schon im Frühjahr nicht komplett aufgefüllt worden, schildert Hans Wiesenegger vom Hydrographischer Dienst: „Es fällt an den niedrigen Wasserständen der Salzburger Seen auch auf. Es betrifft auch die kleineren Bäche im Flachgau, die schon deutlich im Niederwasserbereich sind.“
Ob die kommende Sturm- und Gewitterfront die Grundwasserspiegel im Flachgau steigen lässt, das bezweifeln viele. Der Boden sei zu trocken und zu fest. Deshalb könne das Wasser nicht gut versickern.