Am 11. Jänner hätte der alpine Skiweltcup mit dem Damen-Nachtslalom auf der Hermann-Maier-Weltcup-Strecke in Flachau gastiert. Doch nach den explodierenden Zahlen in der Wintersportregion zogen das Land Salzburg und das Organisationskomitee in Abstimmung mit dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) die Notbremse und entschieden sich am Donnerstag gegen das Austragen des Nachtslaloms.
LH: „Infektionslage in Flachau zu dramatisch“
Wegen der in Teilen des Pongaus außerordentlich hohen CoV-Inzidenzen war hinter der Austragung des Rennens in den vergangenen Tagen bereits ein Fragezeichen gestanden. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und die Grundlagen dafür mit Experten intensiv geprüft. Angesichts der dramatischen Infektionslage in Flachau blieb uns aber nichts anderes übrig. Die Gesundheit der Einheimischen, der Gäste und des gesamten Weltcuptrosses geht vor“, sagte Landeshauptmann Haslauer (ÖVP).
Flachau-Bürgermeister: „Es muss leider sein“
Flachaus Bürgermeister Thomas Oberreiter (ÖVP) ist auch Präsident des Organisationskomitees – der Ort stehe hinter der Entscheidung, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. „Leider haben wir sehr viele Corona-Infektionen und eine sehr hohe Inzidenz. Zwar sind die Verläufe meist sehr mild und werden durch die umfangreiche Testinfrastruktur im Ort entdeckt, aber wir möchten auf keinen Fall irgendjemanden gefährden, denn die Gesundheit ist das wichtigste. Wir freuen uns jetzt schon auf ein tolles Rennen 2023“, sagte Oberreiter.
Absage ist wirtschaftlicher Verlust für Betriebe
Für zahlreiche Betriebe im Ort stellt die Absage des Rennens nun einen wirtschaftlichen Verlust dar. „Die Absage trifft uns brutal, wir haben ganz wenige, normale Urlaubergäste im Haus, weil alles auf den Weltcup ausgerichtet ist. Jetzt sind wir de facto leer“, sagt der Flachauer Hotelier Daniel Warter.
Schladming springt ein
Der ÖSV nahm bereits Donnerstagvormittag die Suche nach einem Ersatzaustragungsort auf. ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober äußerte sich optimistisch, dass der Flachau-Slalom einen anderen Schauplatz in Österreich findet. Am Abend wurde dann bestätigt, dass Schladming am selben Tag, also am 11. Jänner, als Austragungsort einspringt.
Zauchensee-Rennen finden statt: Athleten in „Blase“
Man habe zugewartet, dennoch komme so etwas immer überraschend. „Aber natürlich haben wir es schon im Hinterkopf gehabt und uns Szenarien ausgemalt.“ Die Damen-Rennen in Zauchensee (Pongau) am 15. und 16. Jänner finden hingegen wie geplant statt: das wurde ebenso am Donnerstagvormittag entschieden. „Ein Weltcup-Rennen ist grundsächlich eine sichere Veranstaltung. Es gibt ein Sicherheitskonzept, das unter anderem vorsieht, dass die Athleten und die Arbeiter in einer eigenen Blase leben. Es ist relativ unwahrscheinlich nach außen Infektionen zu übertragen“, sagt der Altenmarkter Bürgermeister, Rupert Winter (ÖVP).
Hohe Fallzahlen: „Flachau ist aktuell eine Kleinstadt“
Angesichts der hohen Inzidenz versuchte der Flachauer Bürgermeister Thomas Oberreiter (ÖVP) am Mittwoch noch zu beruhigen und betonte, dass die hohe Inzidenz daraus resultiere, weil die Fallzahlen lediglich in Relation zur Einwohnerzahl in Flachau gesetzt werden.
Tatsächlich halten sich in der Wintersport-Gemeinde mit Angestellten und Urlaubern derzeit aber bis zu 16.000 Menschen auf. „Wir haben gut 3.000 Einwohner, derzeit halten sich mit Gästen und Bediensteten aber 15.000 bis 16.000 Menschen im Ort auf. Wir sind im Moment eine Kleinstadt“, sagte Oberreiter.
Hohe Inzidenz: Land sagt Flachau-Slalom ab
Der Damen-Nachtslalom in Flachau (Pongau) am 11. Jänner ist am Donnerstag wegen der hohen Infektionszahlen abgesagt worden. Das Land entschied sich nach intensiven Beratungen gegen das Rennen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt in Flachau derzeit bei über 7.600.