Arbeiter im Atomic Werk in Altenmarkt
ORF
ORF
Wirtschaft

Skiindustrie rechnet mit neuem Höhenflug

Österreichs Skiindustrie rechnet wirtschaftlich auf dem Weltmarkt für diesen Winter mit einer annähernden Rückkehr auf das Vorkrisenniveau. Branchensprecher und Atomic-Chef Wolfgang Mayrhofer sagt, es dürften global rund 3,3 Mio. Paar Alpin- und Touren-Ski und ebenso viele Skibindungen abgesetzt werden.

Knapp mehr als die Hälfte des Weltmarkts halten die vier österreichischen Marken Atomic, Blizzard, Fischer und Head. Darüber hinaus gehen die Hersteller von einem Markt für mehr als 3,4 Millionen Paar Alpin- und Touren-Skischuhe und jeweils rund 2,2 Millionen Paar Langlaufski und Langlaufschuhe aus. Dazu geht es um den Verkauf von fast einer Million Snowboards, für die es einen Markt gibt.

„Im vergangenen Winter sind die Skiumsätze in den Alpen wegen Corona eingebrochen. Wir hatten Dellen in den Kernmärkten. In Österreich gab es keine internationale Touristen, mit Italien oder Frankreich hatten zwei ganz große Märkte völlig zu“, betont Mayrhofer:

„Dafür gab es in anderen Regionen eine stark positive Entwicklung. In Nordamerika gab es Wachstumsraten von über 50 Prozent, auch in Japan und China gab es ein Plus.“

Noch mehr Langläufer in Skandinavien

Auch der Trend zum Tourengehen und Langlaufen – besonders in Skandinavien – habe viel wettgemacht. Bei den heimischen „Big Four“ betrage der Anteil der Tourenski an der Produktion bereits über 10 Prozent. „Und er liegt wertmäßig noch höher, weil die Durchschnittspreise höher sind“, sagte Mayrhofer und zeigte sich überzeugt: „Der Touren-Trend ist gekommen, um zu bleiben.“

Asiens Markt schon an dritter Stelle

Als größter Wintersportmarkt weltweit gilt Europa mit rund 60 Prozent, weit vor Nordamerika (25 Prozent) und Asien (15 Prozent). „Die Zahlen geben Zuversicht und zeigen, der Ski-Markt wächst wieder. Es wird wieder mehr Skifahrer geben – Rückkehrer, Newcomer und Hybrid-Skifahrer, also Wintersportler, die sowohl als Skifahrer und Tourengeher unterwegs sind“, betonte Mayrhofer. Die vier heimischen Top-Skimarken halten ihm zufolge einen Weltmarktanteil von knapp über 50 Prozent und in Österreich einen Marktanteil von rund zwei Drittel des Gesamtmarktes.

Kommunistischer „Markt“ Chinas als Hoffnungsgebiet

Große Hoffnungen setzt die Skiindustrie seit Jahren auch auf China, das nicht zuletzt angesichts der bevorstehenden Winterspiele in Peking 2022 als potenziell riesiger Absatzmarkt gilt. „Es wurde bisher schon viel investiert, um durch diese Winterspiele den Skisport in der breiter werdenden Mittelschicht der Bevölkerung bekannt und beliebt zu machen“, so Mayrhofer.