Vier Nachweise für Wölfe hat es laut Landesregierung in Salzburg heuer  schon gegeben – in St. Gilgen (Flachgau), Kuchl (Tennengau) und Muhr (Lungau). In Zederhaus wurde auch ein Video von einem Wolf gemacht. Die Politik zeigt sich mit dem  „Wolfsmanagementplan“ der eigenen Behörden zufrieden.
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Umwelt

Wolfabschuss in Rauris möglich?

Nach den mutmaßlichen Wolfsrissen im Pinzgau könnte der Wolf in Rauris zum Problemwolf erklärt werden. Bei 30 gerissenen Schafen wäre der Abschuss des Wolfes auch im Fünfpunkteplan des Landes erlaubt.

Der Wolfsmanagementplan des Landes lege genau fest, ab wann ein Wolf ein „Problemwolf“ sei, sagt Hubert Stock, Wolfsbeauftragter des Landes Salzburg: „Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, könnte ein Jagdinhaber einen Antrag an die zuständige Bezirkshauptmannschaft auf Entnahme des Problemwolfs stellen.“

DNA soll Gewissheit bringen

Für Stock könnte das nach den aktuellen Fällen in Rauris zutreffen. In Uttendorf und Mittersill seien diese Voraussetzungen noch nicht erfüllt. Hier gelte es „weitere Entwicklungen zu beobachten“, sagt Stock.

Zuerst müsse allerdings noch geklärt werden, ob es sich überhaupt um Wolfsrisse handelt, und ob die DNA-Abgleiche auch wirklich nur einem Wolf in Rauris zugeordnet werden können. Das soll noch rund zwei Wochen dauern.

EU-Schutzstatus heftig in der Kritik

Ob eine Tötung eines „Problemwolfes“ laut EU-Recht überhaupt möglich ist, das ist laut Fachleuten fraglich. Der Schutzstatus ist in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) streng geregelt. In den letzten Wochen und Monaten häuft sich in zahlreichen Alpenregionen die politische und gesellschaftliche Kritik an diesen Vorgaben der EU.

Lange Diskussionssendung zum Nachhören:

In „Mittagszeit“ von ORF Radio Salzburg gab es Montag, 7. Juni 2021, heiße Diskussionen zu dem Thema. Viele Hörer riefen an und schilderten ihre Sicht der Dinge.

Einer der wenigen Verteidiger der aktuellen EU-Wolfspolitik war Christian Pichler, der als Wolfsexperte des WWF in einem ORF-Studio in Wien zugeschaltet war. Im Salzburger Landesstudio diskutierten mit: Hubert Stock, „Wolfsbeauftragter“ des Landes Salzburg und Sepp Wesenauer, Landwirt in Faistenau (Flachgau) und Spezialist für seltene Haustierrassen. Hier können Sie diese Sendung nachhören:

Wölfe rissen 40 Schafe, Kritik an Politik

Im Pinzgau sollen Wölfe am Wochenende insgesamt 40 Schafe in Rauris, Mittersill und Uttendorf gerissen haben. Die Landes- und Bundespolitik solle sich endlich für die Almbauern einsetzen, verlangen Züchter und Landwirte. Auch die Forderung nach einem Abschuss wird laut – mehr dazu in salzburg.ORF.at (7.6.2021)