Auf dem Untersberg bei Grödig (Flachgau) sind zwei Alpinisten auf einem Schneefeld ausgerutscht und 15 Meter über eine Felswand auf ein anderes Schneefeld abgestürzt. Bergretter und die Teams  zweier Notarzthubschraubern eilten zur Unfallstelle, wo neben einer Frau auch ein schwerverletzter Mann versorgt werden musste.
Bergrettung Grödig
Bergrettung Grödig
Chronik

Warnung vor Unfällen auf Schneefeldern

Die Bergrettung warnt vor Alpinunfällen auf Altschneefeldern. In Salzburg verzeichneten die Helfer aufgrund des vielen Schnees auf den Bergen heuer schon mehrere Einsätze wegen Wanderern, die auf Altschneefeldern ausrutschten und sich dabei oft schwere Verletzungen zuziehen.

Alleine am Untersberg (Flachgau) musste die Bergrettung im vergangenen Monat vier Mal deswegen ausrücken, weitere Einsätze werden befürchtet. Viele würden derzeit die Schneelage auf den Bergen unterschätzen, die heuer aufgrund des kühlen und niederschlagreichen Frühlings noch besonders stark ausgeprägt ist, warnt Alpinpolizist Florian Neuwirth. „Das Problem ist, dass es im Tal schon relativ warm und alles grün ist und blüht. Auf den Bergen liegt hingegen noch relativ viel Schnee, und die Leute machen sich recht wenig Gedanken über die Tourenplanung.“

Erst in der vergangenen Woche sind beim Schellenberger Sattel am Untersberg zwei Wanderer auf einem schneebedeckten Steig ausgerutscht und eine 15 Meter hohe Felswand hinabgestürzt – beide wurden dabei verletzt. Außerdem mussten die Bergretter am Untersberg Wanderer bergen, die wegen Schneefeldern nicht mehr weiter gehen konnten, schildert der Leiter der Bergrettung Grödig (Flachgau), Manfred Haas.

„Größte Vorsicht beim Queren von Schneefeldern“

„Bei Schneefeldern muss man das einfach abschätzen. Wenn das auf einem normalen Wanderweg ist, wo es eben ist, dann kann man natürlich durchstapfen. Wenn man aber in alpinem Gelände wie zum Beispiel auf dem Dopplersteig oder Reitsteig am Untersberg Schneefelder queren muss, die wirklich steil sind, dann ist größte Vorsicht geboten.“

„Meistens ist es so, dass man darauf tritt und der Schnee sulzig ist. Dann besteht die Gefahr, dass man mit dem ganzen Schnee wegrutscht, sich nicht mehr halten kann und das Schneefeld hinabrutscht“, warnt Haas. Bergrettung und Alpinpolizei mahnen daher zu genauer Tourenplanung und entsprechender Ausrüstung bei Bergwanderungen.

Bei 15-Meter-Absturz schwer verletzt

Auf dem Untersberg bei Grödig (Flachgau) sind Wanderer auf einem Schneefeld ausgerutscht und 15 Meter über eine Felswand auf ein anderes Schneefeld abgestürzt. Bergretter und die Teams zweier Notarzthubschrauber versorgten neben der Frau den schwer verletzter Mann. Experten warnen vor großen Schneemengen in höheren Regionen – mehr dazu in salzburg.ORF.at (4.6.2021)