143.000 Euro aus Pandemie-Mitteln des Landes und das jährliche Gewaltschutzbudget von 1,7 Millionen Euro sollen künftig einen deutlich verbesserten Schutz von Gewaltopfern im ganzen Bundesland ermöglichen.
„Dieses Budget wird auch in voller Höhe erhalten bleiben und wir werden künftig das Angebot ausbauen. Dadurch wird es einen flächendeckenden Gewaltschutz an acht Standorten geben und zusätzlich werden 35 Übergangswohnungen dazu kommen“, sagt NEOS-Familienlandesrätin Andrea Klambauer. Eine Bietergemeinschaft aus dem Verein für interkulturellen Ansatz in Erziehung, Lernen und Entwicklung (VIELE) und Jugend am Werk übernehmen am 01. Juli das Salzburger Frauenhaus.
Schutzwohnungen haben Sicherheitskonzept
Das neue Gewaltschutzkonzept sieht vor, dass jede Schutzwohnung Sicherheitskriterien erfüllen muss, darunter fallen bauliche Maßnahmen, aber auch Vorkehrungen, dass die Mobiltelefone von Gewalt betroffenen Frauen nicht geortet werden können.
"Die Gefährdungsanalyse und die daraus resultierenden Sicherheits- und Betreuungskonzepte für die Frauen und ihre Kinder sind der wichtigste Meilenstein bei der Aufnahme der Frauen im Frauenhaus. Idealerweise werden die Gewaltopfer zuerst in der stationären Einrichtung untergebracht. Nach einer Ankommensphase und einer umfassenden Risikoanalyse werden ein Konzept erstellt und eine Beraterin ausgewählt. Auf dieser Basis wird gemeinsam mit der Frau über die stationäre oder ambulante Unterbringung in einer Schutzunterkunft entschieden“, sagt der Geschäftsführer von Jugend am Werk, Uwe Höfferer – die Organisation ist einer der beiden neuen Betreiber.
Frauenhaus in Hallein schließt am 30. Juni
Das Frauenhaus in der Stadt Salzburg wird durch den neuen Fördernehmer am aktuellen Standort weitergeführt. Der Vertrag für das Frauenhaus in Hallein (Tennengau) läuft mit 30. Juni aus, dieser Standort wird laut Land wegen baulicher Mängel und fehlender Sicherheitsstandards nicht fortgeführt. Das Frauenhaus in Saalfelden (Pinzgau) war von der Neuausschreibung nicht betroffen, sondern übersiedelt mit den jetzigen Betreuerinnen Anfang 2022 in moderne Räumlichkeiten.
Der neue landesweite Verbund aus Frauenhäusern und Gewaltschutzwohnungen in allen Bezirken soll nicht nur 72 statt bisher 27 Frauen samt Kindern versorgen können, sondern auch besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Frauen und Kinder eingehen, sagt Landesrätin Klambauer.