Rund 50 Skitourengeher aus Österreich hielt die deutsche Polizei in den Weihnachtsferien am Roßfeld auf, denn jeder Grenzübertritt entlang der Skitourenroute gilt als Einreise nach Deutschland und das hat eine zehntägige Quarantäne zur Folge oder eine Geldstrafe bis zu 2.000 Euro.
Kontrolliert wurde auf den Parkplätzen entlang der Roßfeld Panoramastraße im benachbarten Berchtesgaden. Bei einem Lokalaugenschein war am Sonntag hingegen kein einziges Kennzeichen aus Österreich zu sehen.
Bei Skitour wird grüne Grenze passiert = Einreise in Bayern
Beim Gipfelkreuz am Roßfeld verläuft die Grenze zu Bayern recht eindeutig, normalerweise ruhen sich hier Wintersportler aus beiden Ländern aus – am Sonntag waren nur deutsche Tourengeher anzutreffen.
Unverständnis bei Sportlern: „Wir sind an der frischen Luft“
Für die strenge Regelung am Roßfeld herrscht auf der Salzburger Seite aber Unverständnis. „Wir machen Sport an der frischen Luft, es ist für mich nicht wirklich verständlich, wie wir uns hier anstecken sollen, auch am Gipfel schaut man, dass man den Abstand zu den anderen einhält. Ich würde mir bei diesem Grenzübertritt nichts denken, aber ich akzeptiere es, wenn es gesperrt ist“, sagt eine Tourengeherin aus Hallein (Tennengau).
Kritik: „Nicht jeder kennt den Verlauf der grünen Grenze“
Freizeitsportler kritisieren, dass nicht jedem bewusst sei, wo genau die grüne Grenze am Roßfeld zwischen Österreich und Deutschland verläuft. Die strenge Grenzregelung wird zumindest noch bis zum Ende des Lockdowns in Deutschland im Februar gelten – bis dahin müssen die Salzburger auf der österreichischen Seite bleiben und die bayerischen Tourengeher in Deutschland.
Die strengen Strafen für Skitourengeher auf dem Roßfeld im benachbarten Bayern scheinen Wirkung zu zeigen. Bei einem Lokalaugenschein am Sonntag waren im sonst so beliebten Tourengebiet kaum Salzburger unterwegs. Noch in den Weihnachtsferien wurden zahlreiche Skitourengeher wegen der unerlaubten Grenzüberschreitung gestraft.