Photovoltaik Module
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Salzburg AG
Wirtschaft

Salzburg AG: Schitter bleibt Chef, gegen Widerstände

Die Salzburg AG kommt nicht zur Ruhe. Zwar hat das Unternehmen heuer denselben Gewinn wie im Vorjahr – trotz CoV-Krise. Das Ergebnis wird überschattet von internen Streitereien. So konnte Leonhard Schitter als Vorstandssprecher am Donnerstag nur gegen die Stimmen der Belegschaftsvertreter wieder bestellt werden.

Hintergrund ist ein schon längerer Konflikt rund um die geplante Neuaufstellung des Unternehmens. Im kommenden Jahr will man bei der Salzburg AG die Rekordsumme von 212 Mio. Euro in Web-Breitbandausbau, Bau des Biomassekraftwerkes Siezenheim 2, Umbau des Kraftwerks Hintermuhr, Netz-Infrastruktur und den Ausbau der Telekommunikation investieren. Auch beim Thema Photovoltaik sind die Ziele ambitioniert. Hier will die Salzburg AG bis 2027 unter die fünf führenden Anbieter in Österreich aufsteigen.

Streit über Umstrukturierung

Intern rumorte es allerdings auch vor der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag heftig. Während sich die politischen Vertreter der Eigentümer Stadt und Land weiterhin Leonhard Schitter als Vorstandssprecher an der Spitze der Salzburg AG wünschen, lehnt der Betriebsrat die Wiederbestellung des Managers vehement ab. Hintergrund ist Uneinigkeit über die geplante Umstrukturierung des Unternehmens hin zu mehr Wachstum. Schon Ende Juni wollte Landeshauptmann und Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Haslauer (ÖVP) vermitteln – wie sich Donnerstag gezeigt hat, offenbar ohne Erfolg.

400 Mio. für Photovoltaik

Der Ausbau von Sonnenenergie werde neben dem Internet der wichtigste Geschäftszweig werden, heißt es von dem Energieversorger. Photovoltaik wandelt Lichtenergie über Solarzellen in Strom um, der gleich selbst verbraucht, in einer Batterie gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden kann.

Dafür wird die Salzburg AG vor allem mit den österreichischen Paneel-Marktführer aus Kärnten zusammenarbeiten, der wiederum Komponenten aus Europa verbaut. Damit geht man chinesischen Solarmodulen aus dem Weg, die mit ihrem Preisdumping den Weltmarkt dominieren, aber in der Herstellung verheerende Umweltauswirkungen haben. In den kommenden sechs Jahren wird man 400 Millionen Euro investieren, heißt es vom Energieversorger.

Zuwächse durch Homeoffice bei Neukunden

Die Salzburg AG hat in den vergangenen CoV-Monaten zwar einzelne Geschäftseinbrüche hinnehmen müssen, etwa ein Minus von 60 Prozent der Fahrgäste bei Wolfgangsee-Schifffahrt, Schafberg- und Festungsbahn. Das bedeutet etwa elf Millionen Euro Verlust. Doch Zuwächse hat es vor allem wegen Arbeitens von Zuhause bei Internet-Neukunden gegeben. Allein im November sind 1.500 Anschlüsse dazugekommen. Und wenn man das gesamte heurige Geschäftsjahr betrachtet, war es trotz Coronavirus genauso gut wie das vergangene Jahr, mit etwa eineinhalb Milliarden Umsatz und rund 50 Millionen Euro Gewinn.

Im kommenden Jahr 2021 werde man jedenfalls die Rekordsumme von 212 Millionen in alle Geschäftszweige investieren, heißt es von der Salzburg AG.

Haslauer verteidigt Schitter als Chef

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sieht als Aufsichtsratschef der Salzburg AG die Wiederbestellung des bisherigen Vorstandssprechers Leonhard Schitter als wichtiges Zeichen für die Zukunft. Der Manager wurde Donnerstag in seinem Job bestätigt – mehr dazu in salzburg.ORF.at (10.12.2020)