Verkehr

Lkw-Transitverkehr im Lungau: Verbot in Kraft

Im Lungau gilt seit Freitag ein Durchfahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen und für alle Sattelzüge. Ausgenommen sind nur Fahrten aus oder in den Lungau, den Bezirk Murau oder das Murtal. Sonst muss der Schwerverkehr auf der Tauernautobahn (A10) rollen.

Der Lkw-Transitverkehr auf den Bundes- und Landesstraßen im Lungau sei in den vergangenen Jahren immer stärker geworden – und das zu Lasten der Anrainer, begründete Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) diese Maßnahme. „Mit einem zielgerichteten Fahrverbot wollen wir den Lungauern entlang der Landesstraße wieder mehr Lebensqualität zurückgeben“.

Vor allem in Ramingstein, in Unternberg oder im Tamsweger Ortsteil Mörtelsdorf, wo tagtäglich der Schwerverkehr durchrollt, sollen die neuen Verbotstafeln helfen: „Wir haben da Kinder, wir haben da Schulbusquerungen – das sind wirklich Gefahrenstellen“, schildert der Tamsweger Bürgermeister Georg Gappmayr (ÖVP).

20 Prozent weniger Lastwagen das Ziel

„Der Schwerverkehr – ausgenommen der Ziel- und Quellverkehr – darf gemäß der Verordnung, die ab Freitag gilt, nur mehr auf der Autobahn rollen. Dort gehört er hin“, freute sich der Lungauer Regionalverbands-Obmann, der ÖVP-Landtagsabgeordnete Manfred Sampl. „Die Wirtschaft in der Region soll trotzdem florieren können.“ Ziel sei es, den Lkw-Anteil auf der Zubringerstrecke zur Tauernautobahn um rund 20 Prozent zu reduzieren.

Verbotsschild für Lastwagen Fahrverbot an Bundesstraße im Lungau
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Die Fahrverbotsschilder wurden am Freitag aufgestellt

Pro Tag sollen künftig bis zu 80 Mautflüchtlinge weniger durch die Lungauer Gemeinden rollen. Derzeit seien es rund 400 Schwerfahrzeuge pro Tag, heißt es vom Land. Kommende Woche startet die Polizei mit Schwerpunktkontrollen des Fahrverbots.

Lastwagen und Autos auf Bundesstraße im Lungau
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400 Lastwagen seien täglich im Schnitt auf den Bundesstraßen im Lungau unterwegs – das soll sich um 80 Fahrzeuge reduzieren

Frächtervertreter hat „prinzipiell keine Freude“

Für Maximilian Gruber, Branchenvertreter der Salzburger Frächter und Spediteure ist es notwendig, Mautflüchtlinge zu strafen. Gruber spricht sich aber generell gegen Fahrverbote aus: „Die sind für uns prinzipiell ein großes Problem. Fahrverbote behindern uns im täglichen Verkehr. Wir müssen dadurch umplanen, anderer Routen finden. Österreich ist mittlerweile gespickt mit lauter Fahrverboten. Prinzipiell haben wir damit also keine Freude.“

Ähnliche Fahrverbote auch im Flachgau

Im Flachgau gelten solche Lkw-Fahrverbote ebenfalls auf drei wichtigen Durchzugsstrecken: Seit 1. Juni ist die Regelung nach einer coronabedingten Pause in Kraft – mehr dazu in Lkw-Fahrverbote im Flachgau gelten wieder ab 1. Juni (salzburg.ORF.at; 29.5.2020).