Hoher Göll Mannlgrat Westwand Kehlsteinhaus – Das Team des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“  hat vom Mannlgrat zwischen Hohem Göll und Kehlstein im grenznahen Bayern eine 23-jährigen Britin gerettet.
Flugbild: Gerald Lehner
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Chronik

Rettungsflieger helfen erschöpfter Britin

Das Team des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ hat vom Mannlgrat zwischen Hohem Göll und Kehlstein eine 23-jährige Britin gerettet, die wegen Erschöpfung nicht mehr gehen konnte. Bergretter beobachten insgesamt eine bedenkliche Entwicklung.

Zwei Bergsteiger waren durch Zufall auf die junge Frau beim steilen Steig in Richtung Zeller Schlucht gestoßen, die am Ende ihrer Kräfte war. Die Alpinisten versorgten sie, brachten sie zum Mannlgrat hinauf – fast auf die sehr nahe Staatsgrenze Bayerns zu Salzburg – und verständigten via Mobiltelefon die Einsatzkräfte.

Taubergung an der Göll-Westand

Das Team des Notarzthubschraubers auf dem Salzburger Flughafen wurde alarmiert und nahm nach wenigen Flugminuten in der Scharitzkehl oberhalb von Berchtesgaden einen bayerischen Bergretter als Navigator an Bord, um die Stelle beim Mannlgrat genau zu erkunden. Dann hängten sich Flugretter und Notarzt an das 60-Meter-Tau von „Christophorus 6“. Mit vereinten Kräften wurde die Wanderin geborgen und ins Tal geflogen. Bayerische Bergretter fuhren die unverletzte Britin dann von der Scharitzkehl-Alm mit dem Auto zu ihrem Quartier.

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Das Team des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“  hat vom Mannlgrat zwischen Hohem Göll und Kehlstein im grenznahen Bayern eine 23-jährigen Britin gerettet.
BRK
Salzburger Rettungshubschrauber vor der Westwand des Hohen Göll
Das Team des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“  hat vom Mannlgrat zwischen Hohem Göll und Kehlstein im grenznahen Bayern eine 23-jährigen Britin gerettet.
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Die junge Britin wird an der 60-Meter-Longline ausgeflogen. Hinten Steinernes Meer, Hundstod, Watzmann und Hochkalter
Das Team des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“  hat vom Mannlgrat zwischen Hohem Göll und Kehlstein im grenznahen Bayern eine 23-jährigen Britin gerettet.
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Notarzt und Flugretter von Christophorus 6 bei diesem Einsatz
Das Team des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“  hat vom Mannlgrat zwischen Hohem Göll und Kehlstein im grenznahen Bayern eine 23-jährigen Britin gerettet.
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Hoher Göll Mannlgrat Westwand Kehlsteinhaus – Das Team des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“  hat vom Mannlgrat zwischen Hohem Göll und Kehlstein im grenznahen Bayern eine 23-jährigen Britin gerettet.
Flugbild: Gerald Lehner
Mannlgrat mit Kehlsteinhaus links („Hitlers Teehaus“, einst das Geschenk der NSDAP zu seinem 50. Geburtstag). Westwand des Hohen Göll. Rechts unten: Scharitzkehl.
Hoher Göll Mannlgrat Westwand Kehlsteinhaus – Das Team des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“  hat vom Mannlgrat zwischen Hohem Göll und Kehlstein im grenznahen Bayern eine 23-jährigen Britin gerettet.
Flugbild: Gerald Lehner
Das Team des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“  hat vom Mannlgrat zwischen Hohem Göll und Kehlstein im grenznahen Bayern eine 23-jährigen Britin gerettet.
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Das Team des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“  hat vom Mannlgrat zwischen Hohem Göll und Kehlstein im grenznahen Bayern eine 23-jährigen Britin gerettet.
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Hochkalter: Sprunggelenk gebrochen und luxiert

Wenig später mussten Bergretter der Bereitschaft Ramsau zur Blaueishütte beim Hochkalter-Massiv ausrücken. Dort hatte sich eine 30-jährige Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen das rechte Sprunggelenk gebrochen und ausgerenkt. Der Hüttenwirt der Blaueishütte – selbst aktiver Bergretter – lief zur Unfallstelle hinab und kümmerte sich um die Erstversorgung. Die Frau wurde wenig später von weiteren Einsatzkräften ins Tal und ins Krankenhaus gebracht.

Immer mehr Wanderer in sehr schwierigem Gelände

Ehrenamtliche wie hauptberufliche Einsatzkräfte im Berchtesgadener Land sind derzeit wegen der vielen Urlauber und dem meistens guten Wetter sehr gefordert. Manche Winkel der oberbayerischen Grenzregion zu Salzburg würden von Gästen aus nördlicheren Teil Deutschlands in den Nachwehen der CoV-Krise fast schon gestürmt, sagen Bergretter.

„Die absoluten Zahlen der Einsätze steigen seit Jahren, die relativen haben aber abgenommen, wenn man davon ausgeht, dass immer mehr Leute in den Bergen unterwegs sind“, erzählt Markus Leitner, Sprecher von Bergwacht und Rotem Kreuz im Berchtesgadener Land: „Besonders häufig sind Bergretter aus Berchtesgaden und Ramsau gefordert – an wenigen, sehr bekannten und beworbenen Urlauber-Hotspots, wo der Massentourismus in fließendem Übergang direkt ins alpine Gelände übergeht.“

Laut Experten dürften da auch – im Internet auf „sozialen“ Medien publizierte – Fotos und Informationen immer mehr Unerfahrene anlocken, die sich auch vor der Handy-Kamera beweisen wollen.

„Nur Erfahrene können sich selbst helfen“

So würden sogar Spaziergänger in Shorts und ohne Ausrüstung in Gelände kommen, das sonst nur Bergsteigern mit entsprechender Erfahrung, Kondition und Können vorbehalten wäre, sagt der Sprecher der Einsatzkräfte: „Es geht da auch um künstliche Klettersteige, aber auch das Umfeld von Seilbahnen oder um weltbekannte Orte wie Königssee (Kings Lake), Watzmann oder Eagles Nest auf dem Kehlstein.“

Viele erfahrene Bergsteiger und Kletterer würden sich im Notfall selbst und gegenseitig helfen können, so Leitner: „Sie brauchen die Einsatzkräfte gar nicht, außer es ist jemand schwerer verletzt, und die Umstände sind entsprechend schwierig.“

Schwerverletzte Wanderin von Kindern erstversorgt

Beim Predigtstuhl im Grenzland Bayerns zu Salzburg ist eine schwerverletzte Wanderin von ihren Kindern erstversorgt und wenig später von Bergrettern geborgen worden. Das Team des Rettungshubschraubers flog sie ins Salzburger Unfallkrankenhaus – mehr dazu in salzburg.ORF.at (10.7.2020)