Hörls Familie, Freunde und Weggefährten vor dem neuen Straßenschild in Salzburg-Freisaal
Stadt Salzburg / Alexander Killer
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Politik

Weg nach Grünlandschützer Hörl benannt

Der 2019 verstorbene Salzburger Grünlandschützer Richard Hörl ist am Dienstag postum mit einem eigenen Weg in Salzburg-Freisaal geehrt worden. Er war Mitbegründer der grünen Bürgerliste gegründet, um unverbautes Grünland im Süden der Landeshauptstadt zu schützen.

Im Mai hat der Salzburger Gemeinderat beschlossen, einen Geh- und Radweg durch das Naturschutzgebiet beim Schloss Freisaal nach Hörl zu benennen. Der gelernte Bäckermeister und streitbare Grünlandschützer hat sich Zeit seines Lebens auch vehement für das Salzburger Radwegenetz und die Radunterführungen bei den Stadtbrücken eingesetzt.

Hörl kam am 4. April 1939 als jüngstes von drei Kindern in Salzburg zur Welt. 1966 übernahm er den elterlichen Bäckereibetrieb in der Alpenstraße und errichtete gemeinsam mit seiner Frau eine Café-Konditorei. Hörl war es wichtig, das Angebot zu erweitern und dabei auch auf Naturkost zu setzen. In seiner „Reformbäckerei“ bot er das erste Schrotbrot Salzburgs an.

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Hörls Familie, Freunde und Weggefährten vor dem neuen Straßenschild in Salzburg-Freisaal
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Festakt im Freien zur Namensgebung des Richard-Hörl-Wegs
Hörls Familie, Freunde und Weggefährten vor dem neuen Straßenschild in Salzburg-Freisaal
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Hörls Familie, Freunde und Weggefährten vor dem neuen Straßenschild in Salzburg-Freisaal
Hörls Familie, Freunde und Weggefährten vor dem neuen Straßenschild in Salzburg-Freisaal
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Straßenschild und Ergänzungstafel beim Richard-Hörl-Weg

Unerbittlicher Kämpfer für den Grünlanderhalt

Nach mehrjähriger Standortsuche für den Neubau der 1962 wiedergegründeten Universität einigten sich Stadt, Land und Bund Mitte der 1970-er Jahre auf die Wiesen rund um das Schloss Freisaal. Die Verbauung dieser Freiflächen stieß jedoch auf vehementen Widerstand bei mehreren Bürgerinitiativen. Die von Hörl, gemeinsam mit dem Schauspieler Herbert Fux und Richter Eckehard Ziesel gegründete Bürgerliste stemmte sich „gegen die planmäßige Demolierung der Stadt“. Als erster Grünpolitiker zog Hörl mit Fux am 2. Oktober 1977 in den Gemeinderat der Stadt Salzburg ein, arbeitete dort bis 1980 und engagierte sich auch danach in Bürgerinitiativen.

Bekannt ist auch Hörls nachgebauter Baunzaun von Wackersdorf beim Michaelitor am Mozartplatz als warnendes Symbol gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage im benachbarten Bayern. Hörls letztes Ziel war die Erhaltung der Salzburger Grünland-Deklaration und ihre gesetzliche Verankerung im Stadtrecht, die er 2008 erreichte.