Drei der vier Wehrfelder beim Kraftwerk Salzburg-Lehen geöffnet
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Krisensitzung Salzburg AG: Wogen geglättet

Bei der Klausur der Salzburg AG konnten Vorstand und Betriebsrat zumindest die tiefsten Gräben beseitigen. Vor rund einer Woche legte der Betriebsrat noch ein vehementes Veto gegen die Pläne des Vorstands für den Totalumbau des Energieversorgers ein.

Hinsichtlich der Neuausrichtung kamen sich Vorstand und Betriebsrat in der Krisensitzung am Freitag wieder deutlich näher. Das Ziel des Energieversorgers mit rund 2.200 Mitarbeiter heißt Wachstum. Die Salzburg AG will österreichweit und auch im nahen Ausland mehr mitspielen. Das Unternehmen soll in acht Zukunftsfelder aufgeteilt werden.

Darunter fallen die Sparten Internet und TV, Telekommunikation, Photovoltaik, es geht aber auch um die Sparten Tourismus und Verkehr und gleichzeitig will der Vorstand eine schlankere Struktur innerhalb der Salzburg AG. Während die Unternehmensführung versichert, dass es dabei nicht um Einsparungen gehe, befürchtet der Betriebsrat mittelfristig finanzielle Schlechterstellungen für hunderte Mitarbeiter.

Betriebsrat: Wir konnten Gehaltseinbußen abwehren

Der Einspruch gegen die Wirtschaftsführung, welchen der Betriebsrat erst vor wenigen Tagen erhoben hatte, konnte in der Krisensitzung bzw. im Mediationsgespräch vorerst einmal auf Eis gelegt werden. Der Betriebsrat zeigte sich zufrieden mit vereinzelten Zugeständnisse des Vorstandes. „Dabei geht es darum, dass keine Gehaltseinbußen kommen werden, dass in der Organisation der Neuausrichtung noch Einzelheiten mit uns besprochen werden“, sagt Betriebsratsobmann Hans Grünwald.

LH Haslauer einmal mehr als Vermittler

Schon im Aufsichtsrat musste ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer als Vorsitzender zwischen Vorstand und Betriebsrat vermitteln. Die Gräben zu glätten war das Ziel der mehrstündigen Klausur am Freitag. Diese hat Landeshauptmann Haslauer selbst geleitet, der Konflikt in der Salzburg AG wurde so zur Chefsache.

Betriebsrat künftig in Steuer- und Projektgruppen vertreten

Im Zuge der Klausur wurde beschlossen, dass der Betriebsrat künftig in jeder Steuerungs- und Projektgruppe vertreten sein wird. Vorstandssprecher Leonhard Schitter spricht von einem gemeinsamen Weg Richtung Neustrukturierung. „Vielfach ist es so, dass wir im Diskussionsprozess noch Einzelheiten erklären müssen, das ist kein Thema, das wollen wir auch. Es konnten viele Missverständnisse bereinigt werden, einige Fragen sind noch offen, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Bis Jahresende soll die Neuausrichtung der Salzburg AG abgeschlossen sein.