Drei der vier Wehrfelder beim Kraftwerk Salzburg-Lehen geöffnet
ORF.at/Georg Hummer
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Politik

Salzburg AG: Klausur soll Krise klären

Beim Energieversorger Salzburg AG kracht es hinter den Kulissen im Gebälk. Es geht um strategische Neuausrichtung. Die Belegschaft fürchtet mittelfristig dadurch Einbußen bei Löhnen und Gehältern. Für kommenden Freitag ist eine Klausur angesetzt.

Bei dem Treffen sollen die Spannungen zwischen Vorstand und Betriebsrat ausgeräumt werden. Die Salzburg AG ist längst weit mehr als ein Stromanbieter: Internet, TV, Telekommunikation, Verkehr, Tourismus … Die Palette der Angebote wird ständig größer. Nun wollen Management der AG und die Politik von Stadt und Land als Eigentümer diesen Bauchladen neu ordnen.

Gewerkschaft will Lohnniveau absichern

2.200 Mitarbeiter hat die Salzburg AG. Für sehr viele befürchtet nun die Gewerkschaft mittelfristige Schlechterstellungen, wie Betriebsratschef Johann Grünwald schildert: „Es könnte sich mittelfristig bei den Gehältern auswirken – kurzfristig nicht. Wir brauchen da Klarheit.“

Noch mehr Wachstum heißt die aktuelle Devise in der Salzburg AG. Davon wolle und werde man im Vorstand auch nicht abrücken. Das hat auch die künftige zweite Vorständin Brigitte Bach bereits verinnerlicht: „Erweiterung natürlich und auf jeden Fall. Wir brauchen alle Wachstumsstrategien.“

Klausur soll Kommunikation verbessern

Die Konflikte mit dem Betriebsrat sollen in einer Klausur am Freitag ausgeräumt werden, erzählt Vorstandssprecher Leonhard Schitter: „Das Thema Strategie ist so wichtig für uns, dass wir alle mit dabei haben wollen. Eine Veränderung ist immer von Bedenken getragen. Die wollen wir ausräumen, und da nehmen wir uns ausgiebig Zeit, damit wir das tun können.“

Dass man viel besprechen muss, das zeigt sich allein daran, dass der Landeshauptmann als Aufsichtsratschef die Klausur leiten wird. Sie findet am Freitag zur strategischen Neuausrichtung der Salzburg AG statt.

Haslauer: „Amazon wird bald mit Strom handeln“

Der Salzburger Regierungschef und oberste Eigentümervertreter betont, der Strom bleibe sicher das Hauptgeschäftsfeld: „Aber es gibt sehr innovative Bereiche im digitalen Bereich, in der Telekommunikation, im Breitband und verschiedensten Geschäftsfeldern, die auch unterschiedlich vernetzt sind. Es treten auch Anbieter von Mobilfunk in den Stromhandel ein zum Beispiel. Es wird auch Amazon eines Tages Strom handeln. Da müssen wir uns ganz neu aufstellen. Und dem dient dieses Projekt.“

Politik will mehr Gewinn sehen

Knapp 30 Millionen Euro Gewinn macht die Salzburg AG jährlich. Das soll mehr werden. Es müsse mehr werden, sagen Politiker. Man will mit neuen Geschäftsfeldern zunehmend österreichweit mitspielen.

CoV-Krise trifft Salzburg AG hart

Der Vorstand der Salzburg AG hat am Montag in einer Sitzung des Aufsichtsrates eine erste Bilanz über die Auswirkungen der Coronakrise gezogen: Schwer getroffen wurden der Verkehrsbereich sowie der Absatz von Gas, Strom und Wärme. Das Minus im Energiebereich soll 900 Gigawattstunden betragen.

Einbußen in der Seuchenzeit

Der Vorstand der Salzburg AG hat am Montag in einer Sitzung des Aufsichtsrates eine erste Bilanz über die Auswirkungen der Coronakrise gezogen: Schwer getroffen wurden der Verkehrsbereich sowie der Absatz von Gas, Strom und Wärme. Das Minus im Energiebereich soll 900 Gigawattstunden betragen – mehr dazu in salzburg.ORF.at (22.6.2020)