Coronavirustest
©Microgen – stock.adobe.com
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Politik

CoV-Ausbruch: Nun 17 Infizierte, 158 Personen in Isolation

Bei dem auf ein Treffen des Rotary-Clubs in Salzburg zurückgehenden CoV-Ausbruch sind neben den bekannten 15 bis Dienstagabend weitere zwei Infizierte registriert worden, insgesamt also 17. Bisher wurden 158 Personen von den Behörden in Quarantäne geschickt oder unterliegen Beschränkungen.

Bei den beiden Neuinfizierten handelt es sich um Angestellte von Privatfirmen. Sie gehören jenem Personenkreis an, der von den Behörden bereits abgesondert worden ist. Die bisherigen Fälle des Clusters verteilen sich aufgrund der Wohnsitze der Erkrankten aktuell so: acht aus der Stadt Salzburg, vier aus dem Flachgau, vier aus dem Tennengau und ein Erkrankter aus dem Pongau.

Der neuerliche CoV-Ausbruch geht auf ein Treffen eines Rotarier-Clubs Anfang vergangener Woche im Stiftskulinarium von St. Peter zurück. An dem Treffen haben 26 Personen teilgenommen.

Mehrere Kategorien von Verdachtsfällen

Ein Sprecher des Landes Salzburg sagte am Dienstagvormittag, dass 103 Personen von den 158 in die Kontaktkategorie eins fallen würden. Das sind laut offizieller Definition jene, die einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt waren, im gleichen Haushalt leben oder einem Infizierten die Hand gaben, aber auch Leute, die sich länger als 15 Minuten mit weniger als zwei Metern Abstand zu einem Infizierten in einem Raum aufgehalten haben.

55 Personen wurden von den Gesundheitsbehörden als Kontaktpersonen der Kategorie zwei eingestuft. Das sind Menschen, die nur flüchtigen Kontakt hatten, sich etwa im gleichen Raum aufhielten, aber dem Erkrankten nicht näher kamen oder nicht mit ihm gesprochen haben. Diese müssen auch nicht in Heimquarantäne, sollten aber ihre sozialen Kontakte oder die Nutzung von „Öffis“ freiwillig stark reduzieren.

Wo hat sich der Superspreader angesteckt?

Laut Landesregierung sind alle Kontaktpersonen in dem Cluster mittlerweile getestet worden. Nun konzentriert man sich auf den Superspreader bzw. Indexfall, also jene Person, die die Infektionswelle in der Vorwoche ausgelöst haben soll. Wo sich dieser Mann angesteckt hat, sei weiter unklar, heißt es – und könnte womöglich auch unklar bleiben. Zwar werde versucht, die Menschen in seinem Umfeld zu testen, wie Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz bereits am Montag erklärte. Der Mann könnte sich aber bei jemandem angesteckt haben, der selbst keine Krankheitssymptome aufwies und mittlerweile nicht mehr Überträger des Virus ist.

SPÖ kritisiert Landesregierung

Heftige Kritik an der schwarz-grün-pinken Landesregierung in Salzburg ist Montag von SPÖ-Personalvertretern der Landesbediensteten gekommen. Obwohl Insidern seit Mittwoch CoV-Infektionen in Amtsgebäuden bekanntwaren, seien weder die Bediensteten noch deren Personalvertretung informiert worden – mehr dazu in salzburg.ORF.at (22.6.2020).

Was bisher geschah

Sanitätsdirektorin Juhasz zeigte sich zuletzt optimistisch, den neuen Covid-Cluster einfangen zu können: „Wir haben die Situation gut unter Kontrolle, weil alle relevanten Kontaktpersonen mittlerweile isoliert worden sind.“ Der neue Cluster hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt, weil sich bei dem Treffen des Rotary-Clubs im Stiftskulinarium St. Peter am 15. Juni neben einem hochrangigen Anästhesisten der Landeskliniken auch ein Spitzenbeamter des Landes und ein Mitarbeiter aus dem Büro von Bildungslandesrätin Maria Hutter infiziert haben.

Der Test des Landeshauptmanns, der anderen sechs Regierungsmitglieder und von mehr als 80 weiteren Mitarbeitern in den Regierungsbüros und der Landesamtsdirektion brachte allerdings nur negative Ergebnisse. Bei dem geschlossenen Treffen des Clubs hatten 26 Personen teilgenommen, 16 davon waren später aber noch in ein Altstadtlokal weitergezogen.