Waldviertler Hoftheater Mai 2020
ORF/Pöchhacker
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Politik

2,5 Mio. Euro für Kulturszene

Die Coronakrise trifft nicht nur die Salzburger Wirtschaft schwer, vor allem die Kunst- und Kulturszene leidet unter den behördlichen Absagen aller Veranstaltungen. Das Land Salzburg will nun Geld zuschießen, um Arbeitsplätze zu retten.

Fünf Millionen Euro seien insgesamt nötig, um der heimischen Kulturlandschaft aus der Krise zu helfen. Das hat eine Befragung des Landes Salzburg bei 40 Salzburger Kultureinrichtungen ergeben. Zweieinhalb Millionen Euro, die Hälfte des Bedarfs will die Landesregierung nun jetzt zuschießen.

Referent hofft auch auf Bund und Gemeinden

Der in Salzburg zuständige Regierungspolitiker Heinrich Schellhorn (Grüne) erhofft sich davon auch eine Vorbildwirkung: „Wir schauen natürlich auch, dass die Gemeinden – besonders natürlich auch die Stadt Salzburg – mitziehen und auch unterstützen.“ Er erwarte sich auch vom Bund Unterstützungen für freischaffende Künstler, so der Salzburger Referent.

Die zweieinhalb Millionen seien nicht die einzige Hilfe des Landes für die Kulturszene, betont Schellhorn und verweist auf 1,5 Millionen Euro, die sofort nach dem Shutdown bereitgestellt worden seien. Zudem habe das Land unter anderem auf Rückzahlungen verzichtet und Abrechnungsfristen für Kulturstätten verlängert.

Heftige Kritik an Politikern bundesweit

In Kulturszenen gibt es bundesweit seit Wochen und Monaten massive Kritik an der Kunst- und Kulturpolitik des Bundes und der Länder. Viele Künstler und Initiativen fühlen sich besonders von Politikern der schwarz-grünen Bundesregierung im Stich gelassen. Man werde mit Almosen abgespeist, heißt es. Eine bekannte Salzburger Künstlerin sagte dem ORF am Dienstag, bisher habe es oft geheißen: „Die Kultur wählt grün. Das ändert sich auf vielen Ebenen nun grundlegend nach meinem Eindruck.“

Künstler schwiegen für faire Bezahlung

Eine Stunde lang haben Salzburger Künstler am Mittwochabend auf dem Residenzplatz geschwiegen. Sie wollten ein Zeichen setzen für faire Bezahlung. Vor allem in der Coronakrise habe sich gezeigt, dass Freischaffende kaum gegen finanzielle Einbußen abgesichert seien – mehr dazu in salzburg.ORF.at (17.6.2020)