In Österreich gibt es mittlerweile mehr als 750.000 E-Bikes. Die CoV-Krise hat den Verkauf von strombetriebenen Rädern und von Bikes ohne Motoren noch einmal gesteigert. Einsatzkräfte erwarten, dass viele Urlauber mit ihren Rädern in die Tourismusregionen kommen und in die Berge fahren.
Damit kommen auch Leute auf die Almen und in die Hochregionen, die von Kondition und Fahrkönnen her dafür nicht vorbereitet seien, sagen Fachleute. Und besonders auch bei Talfahrten könnte es große Probleme geben.
„Viele überschätzen sich, fahren zu schnell“
Viele Laien könnten nämlich nicht richtig bremsen, sagt Maria Riedler von der Salzburger Bergrettung: „Wo viele solcher Fahrräder unterwegs sind, dann werden auch viele Unfälle passieren. Manche können den Sport nicht gut und überschätzen sich, fahren bergab zu schnell. Besonders auf Schotterstraßen kann das sehr gefährlich werden, wenn das Vorderrad in Kurven dann wegrutscht.“
Unfälle mit E-Bikes sind oft mit schweren und auch tödlichen Verletzungen verbunden. Wolfgang Fleischmann ist leitender Notarzt beim Salzburger Roten Kreuz: „Mit elektrischen Rädern erreicht man höhere Geschwindigkeiten, deshalb gibt es schwerere Verletzungen.“
Können passt nicht zu technischen Möglichkeiten
Die Folgen befassen immer öfter auch Gerichte, wenn es um Unfallursachen, Schmerzensgeld und Schadenersatz geht. Der Sachverständige und Unfallforscher Gerhard Kronreif betont, sogar mit Abregelung fahre ein E-Bike 25 km/h: „Damit fahren nun auch Personen, die vor dem Kauf nicht in der Lage waren, auf ebenem Gelände mehr als 15 km/h zu fahren. Sehr häufig ist die hohe Geschwindigkeit der E-Biker auch die Ursache schwerer Unfälle. Viele Radfahrer sind diese nicht mehr gewohnt.“ Zudem seien E-Bikes auch deutlich schwerer als normale – das mache auch unhandlicher und weniger wenig, so der Sachverständige.
Einsatzorganisationen und Autofahrerclubs empfehlen dringend eine gute Beratung vor dem Kauf eines E-Bike. Dazu solle auch ein Fahrsicherheitstraining kommen, um wieder gesund nach Hause zu kommen.