Wilfried Haslauer
APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Chronik

Mehr Betten für CoV-Kranke, Lehrer und Kindergärtnerin infiziert

Das Land Salzburg baut laut LH Wilfried Haslauer (ÖVP) die Bettenkapazität für die steigende Zahl der Infizierten aus. In der Stadt wurden Freitag ein Lehrer und eine Kindergärtnerin positiv auf CoV getestet. Gegen weitere Verbreitung verhängte man über mehr als 200 Personen im Umfeld der beiden häusliche Quarantäne.

Es geht laut Behörden der Stadt um insgesamt 227 Schüler, Lehrer, Kindergartenkinder und Mitarbeiter. Nicht alle betroffenen Personen wohnen in der Stadt Salzburg. Einige seien auch im Flachgau zu Hause. Die beiden Corona-Fälle treffen das Bundesgymnasium Zaunergasse und den „Kindergarten Scherzhausen“. Deren Gebäude selbst stünden nicht unter Quarantäne, sagte ein Sprecher der Stadt Salzburg.

Regierung baut Kapazitäten massiv aus

Das Land Salzburg arbeitet intensiv am Aufbau der für die steigende Zahl an infizierten Personen nötigen Bettenkapazitäten. „Die Grundversorgung ist Quarantäne“, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Freitagnachmittag bei einem Video-Pressegespräch. Diese Unterbringung in den Wohnungen und Häusern werde für 80 Prozent der Infizierten möglich sein.

440 Betten für die, die zu Hause nicht sein können

Für Patienten, die nicht zu Hause bleiben können, wurden rund 440 Betten geschaffen, die vom Roten Kreuz betreut werden. Sie befinden sich großteils in Internaten und Schulen. Großlazarette für behandlungsbedürftige Patienten stehen im Messezentrum Salzburg, in der Landesklinik St. Veit und in Mittersill zur Verfügung. Intensivpatienten werden in der Covid-Klinik in den Salzburger Landeskliniken sowie in Schwarzach behandelt, erläuterte Haslauer das Spitalskonzept. „Bei den Betten sind wir gut aufgestellt.“ Wichtig sei eine Organisationsstruktur, die einen effizienten Personaleinsatz ermögliche, um die Patienten zu betreuen. In Salzburg sollen verstärkt auch Ärzte aus Privatkliniken und Ordinationen für den Einsatz gewonnen werden.

Zwei CoV-Schwerstkranke, nun 171 Infizierte

Mit Stand Freitagnachmittag gibt es im Bundesland Salzburg zwei Covid-19-Patienten, die intensivmedizinische Betreuung benötigen, berichtete Haslauer. Die Zahl der Infizierten sei von 129 auf 171 Personen gestiegen (Stand: 13.00 Uhr). Durch die Erhöhung der Testkapazitäten rechnet er mit einem weiter starken Anstieg der Fälle. „Der Pinzgau und der Pongau haben sich in Salzburg zu den Hotspots entwickelt“, sagte Haslauer. An eine Ausdehnung der Quarantäne sei derzeit nicht gedacht.

Pro Betrieb günstiger Kredit bis 500.000 Euro

Das für in Not geratene Betriebe der „Freizeitwirtschaftg“ angekündigte Wirtschaftspaket werde in Salzburg rasch umgesetzt. Gemeint ist damit offenbar der Tourismus. Pro Betrieb sei ein Kreditrahmen bis zu 500.000 Euro möglich, die Zinsen übernehme das Land. Haslauer rechnet mit Kosten von sieben bis zehn Millionen Euro für Salzburg. Die Unterstützung für die Betriebe sei sehr wichtig: „Wir müssen nach der Krise durchstarten können und dürfen keine Ruinenlandschaft hinterlassen.“ Bisher unklar ist, ob mit der Kredit-Aktion auch andere Klein- und Mittelbetriebe auf dem Land rechnen können.

Nach Gesprächen mit Bayern konnte Salzburg laut Landeshauptmann nun auch eine Lösung für die von der Grenzschließung betroffenen Pendler finden. Der Grenzübergang zwischen Oberndorf (Flachgau) und Laufen (Bayern) bleibe offen. Schlüsselkräfte, die vom Pinzgau über das kleine deutsche Eck nach Salzburg pendeln, erhalten eine Ausnahmegenehmigung.

Schwere Krise für Nahversorger durch CoV

Metzgereien, Bäckereien und kleine Nahversorger im Salzburger Bergland ringen wegen der CoV-Krise wirtschaftlich ums Überleben. Das betrifft Gemeinden außerhalb der Ballungszentren, wo es kaum Supermärkte gibt. Viele stellen auf Kurzarbeit um, schränken Geschäftszeiten ein, während große Handelsketten von Kunden zum Teil überrannt werden – mehr dazu in salzburg.ORF.at (20.3.2020)