Chronik

Grenze zu: Pendler-Ärger am Kleinen Deutschen Eck

Die Grenzschließungen der deutschen Behörden haben am Montag an vielen Grenzübergängen für Ärger gesorgt: Denn ursprünglich war angekündigt, dass Pendlerverkehr weiterhin normal möglich sein soll. Viele Grenzübergänge sind allerdings komplett geschlossen worden – unter anderem das Kleine Deutsche Eck.

Viele Pinzgauer, die unter anderem in den Salzburger Landeskliniken (SALK) arbeiten, sind von den deutschen Bundespolizisten nicht durchgelassen worden, kritisierte der Unkener Bürgermeister Florian Juritsch (ÖVP). „Das ist eine untragbare Situation für die Unkener, die in Salzburg arbeiten und überhaupt für alle Pinzgauer, die das Kleine Deutsche Eck als Transitverkehrsstrecke nützen. Vor allem wenn auch dringend medizinisches Personal, das in den Landeskliniken gebraucht wird, einen erheblichen Umweg nehmen muss und die weitere Versorgung nicht gewährleistet ist.“

Viele SALK-Mitarbeiter mussten den Umweg über den Pongau und damit ein bis zwei Stunden mehr Fahrzeit in Kauf nehmen. Aktuell laufen Gespräche zwischen Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) und den bayrischen Behörden.

Probleme auch zwischen Oberndorf und Laufen

Auch zwischen Oberndorf (Flachgau) und Laufen (Bayern) gab es große Probleme, weil Brücken teilweise komplett gesperrt wurden. „Menschen, die beispielsweise in Oberndorf arbeiten oder über Oberndorf nach Salzburg pendeln konnten nicht mehr nachhause nach Laufen gehen – das hat zu viel Hilflosigkeit und Tränen geführt“, schilderte Oberndorfs Bürgermeister Georg Djundja (SPÖ). Montagabend sei die Grenze dann aber doch noch für Fußgänger freigegeben worden, so Djundja.

Bürgermeister Georg Djundja (Oberndorf) und Bürgermeister Laufen Hans Feil vor der Grenze Oberndorf-Laufen
Gemeinde Oberndorf
Montagabend ist die Grenze Oberndorf-Laufen für Fußgänger und Radfahrer, die beruflich über die Grenze müssen, freigegeben worden

Über zwei Stunden Wartezeit vor Freilassing

Ähnlich chaotisch sei die Situation am Grenzübergang Freilassing (Bayern) gewesen. Vor allem Österreicher, die in Österreich arbeiten, aber in Bayern wohnen hatten Probleme heimzukommen, sagte Michael Moser, Gremialobmann des Versandhandels an der Wirtschaftskammer. „Die stehen teilweise seit über zwei Stunden in den Münchner Bundesstraße im Stau am Fleck, kommen nicht weg und wissen nicht warum.“ Dabei handle es sich vor allem um Mitarbeiter die am Arbeitsplatz aktuell unbedingt benötigt werden – etwa um die Gesundheitsversorgung aufrecht zu erhalten.

Grenzschließung seit Montag

Am Montag um 8.00 Uhr Früh hat Deutschland seine Grenzen geschlossen. Am Autobahngrenzübergang Walserberg ist das erwartete Chaos ausgeblieben, aber überall kam es zu Stau – Grenzschließung: Chaos ausgeblieben, aber Stau (salzburg.ORF.at; 16.3.2020)