Peter Wiechenthaler Hütte Saalfelden
Günter Seggebäing, CC BY-SA 3.0
Günter Seggebäing, CC BY-SA 3.0
Chronik

Bau ohne Genehmigung: Alpenverein entschuldigt sich

Der voreilige Beginn des Umbaus der Peter-Wiechenthaler-Hütte im Steinernen Meer sei ein großer Fehler gewesen. Das betont die Alpenvereins-Führung in Saalfelden (Pinzgau) in einer Entschuldigung. Der Verein hatte die Sanierung ohne naturschutzrechtliche Genehmigung begonnen.

Dass der Saalfeldener Alpenverein den Umbau samt Erweiterung der Peter-Wiechenthaler-Hütte im Europaschutzgebiet Kalkhochalpen im Herbst ohne Genehmigung begonnen hat, hat gestern österreichweit für Wellen gesorgt: Sogar die Bundesleitung des Alpenvereins in Innsbruck hat sich schriftlich in einer öffentlichen Erklärung für den unrechtmäßigen Bau entschuldigt. Josef Straif, Vorsitzender der Alpenvereinssektion Saalfelden und Verantwortlicher für den Bau, erklärt seine Vorgangsweise so: „Vom Bund ist Geld freigeworden von anderen Hütten. Und ich habe die Gunst der Stunde genutzt und das Geld beansprucht. Die vorgezogene Bauzeit haben wir aber nicht eingehalten. Ich habe das zu verantworten und habe auch die Strafe dafür gezahlt.“ Konkret musste der Vereinsobmann 1.000 Euro Strafe dafür zahlen.

Naturschutzrechtliche Empfehlungen werden eingehalten

Und bei dem Umbau der Hütte in 1.752 Metern Seehöhe am Rand des Steinernen Meeres werden die Empfehlungen des Naturschutz-Amtssachverständigen genau eingehalten, betont Straif. Das habe er auch gestern bei der Verhandlung in der Bezirkshauptmannschaft Zell am See noch einmal zugesichert. So bekomme zum Beispiel die vergrößerte Gaststube eine Vogelschutz-Verglasung.

Auch bei der Begrünung mit höhenangepasstem Saatgut oder bei den Flugstrecken für den Lasthubschraubern werde man sich genau an die Vorschreibungen halten, ergänzt Straif. Winterbedingt ruht derzeit die Baustelle. Sie wird erst weitergeführt, wenn es eine Genehmigung gibt. Der Saalfeldener Alpenvereins-Vorsitzende hofft, dass diese möglichst bald kommt, damit der Umbau bis in den Sommer fertig wird.

Umbau kostet rund eine Million Euro

Die Gesamtkosten für den Umbau der Peter-Wiechenthaler-Hütte liegen bei rund einer Million Euro, sagt Straif. Ein großer Teil dieses Geldes wird über die Bundesförderung aufgebracht. Neben einem neuen Sanitärtrakt wird die Gaststube der Hütte erweitert – diese sei bisher zu klein gewesen. Auch beim Stiegenaufgang und für die Personalzimmer gebe es einen Neubau – diese Bereiche in der beinahe hundert Jahre alten Schutzhütte seien nicht mehr zeitgemäß gewesen, so der Vorsitzende der Sektion Saalfelden.