Peter Wiechenthaler Hütte Saalfelden
Günter Seggebäing, CC BY-SA 3.0
Günter Seggebäing, CC BY-SA 3.0
Chronik

Alpenverein baut ohne Genehmigung

Ein Bau des Alpenvereins im Naturschutzgebiet ohne Genehmigung beschäftigt die Behörden im Pinzgau: Denn der Verein hat mit der Sanierung der Peter-Wiechenthaler-Hütte im Steinernen Meer begonnen, obwohl weder Naturschutz- noch Bauverfahren abgeschlossen sind.

Es geht um eine Sanierung der beinahe hundert Jahre alten Peter-Wiechenthaler-Hütte im Steinernen Meer (auf 1.752 Metern Seehöhe): Der Alpenverein will hier vor allem die Sanitärräume erneuern – und hat dazu schon im Herbst ein Fundament betonieren lassen, mit per Hubschrauber herbeigeflogenem Beton.

Allerdings, für die Generalsanierung samt Zubau gibt es weder einen Baubescheid noch eine naturschutzrechtliche Genehmigung. Dabei liegt die Hütte im Europaschutzgebiet Kalkhochalpen. Die Stadtgemeinde Saalfelden (Pinzgau) hat dem Alpenverein deshalb schon im Oktober und noch einmal im Dezember zur Baueinstellung aufgefordert.

Alpenverein: „Zeit habe gedrängt“

Bei der Sektion Saalfelden des Alpenvereins als Bauherr zeigt man sich jetzt konsterniert: Die Zeit habe gedrängt. Denn dadurch, dass sich ein Schutzhüttenbau in Niederösterreich verzögert habe, seien beim Ministerium noch Fördermittel freigeworden. Das habe aber den Baubeginn 2019 vorausgesetzt. Und nur mit diesem Geld könne man sich die Generalsanierung überhaupt leisten – sonst müsse man noch einmal zehn Jahre warten.

Bezirkshauptmannschaft ist am Wort

Aktuell ruht die Baustelle sowieso witterungsbedingt. Und in der Bezirkshauptmannschaft Zell am See sind Naturschutz-Sachverständige und Juristen am Wort. In einem Verfahren soll geklärt werden, wie es mit dem Hüttenausbau weitergeht. Denn auch wenn die Generalsanierung des Wiechenthaler-Hauses grundsätzlich sinnvoll sei – ohne grünes Licht vom Naturschutz könne es auch keine Baugenehmigung geben, betont der Saalfeldener Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ).