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Zeitungsfoto.at
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Chronik

Ferienbilanz: Ein Drittel mehr Rettungseinsätze

Während die Skigebiete nach den Weihnachtsferien ein Rekordergebnis melden, ziehen auch die Einsatzkräfte Bilanz: Die Salzburger Rettungshubschrauber flogen rund ein Drittel mehr Einsätze als im Vorjahr. Tausende Wintersportler mussten versorgt werden.

Das sonnige Wetter zum Jahreswechsel hat in den Skigebieten zu einem Rekordansturm geführt – zu den Skiurlaubern kamen so viele Tagesgäste wie noch nie. Viele Sportler auf der Piste bedeuten aber auch Hochsaison für die Rettungskräfte. Alleine die Hubschrauber wurden zu knapp 100 Pisten-Einsätzen gerufen.

Hochbetrieb in Unfallambulanzen

In den Kliniken herrschte während der Weihnachtsferien Hochbetrieb, schildert Doris Aufmesser, Notärztin der Privatklinik Radstadt (Pongau) und des Roten Kreuzes: „Es war heuer in den vergangenen Tagen deutlich mehr als letztes Jahr, wahrscheinlich auch durch das gute Wetter. An einzelnen Tagen gab es doppelt so viele Verletzte wie im vergangenen Jahr.“

Deutlich mehr Skiunfälle als im Vorjahr

Die Notaufnahmen und Rettungsorganisationen verzeichnen einen deutlichen Anstieg der Skiverletzungen. Zurückzuführen ist das vor allem auf das gute Wetter und die damit verbundene große Anzahl an Pistensportlern

Für mehr als einhundert Skifahrer endet das Pistenvergnügen jeden Tag in der Unfallchirurgie im Krankenhaus Schwarzach (Pongau). Auch hier spüren die Mediziner die touristisch starken Skitage, schildert Manfred Mittermair, Primar der Unfallchirurgie: „Es war deutlich mehr als letztes Jahr. Hervorstechend waren Unterschenkelverletzungen, Schienbeinköpfe, gefolgt von Becken- und Schulterverletzungen.“

Auch die Bergrettung musste in den Weihnachtsferien mehrere verirrte Skifahrer abseits der Piste retten, sagt der Pongauer Bezirksleiter Gerhard Kremser: „Das ist oft ein sehr großer und auch nicht ungefährlicher Aufwand, weil die Verirrten oft bis zum Schluss versuchen die Lage selbst in den Griff zu bekommen. Dann wird oft erst alarmiert, wenn es finster wird, dadurch fällt uns die Unterstützung aus der Luft weg und die Einsätze müssen dann zu Fuß erfolgen. Das kostet viel Zeit.“

Übermut ist häufigste Unfallursache

Knapp zehn Prozent der Skiunfälle sind Zusammenstöße, sagt Harald Wass von der Salzburger Alpinpolizei. Auch sie verzeichnet einen Anstieg von zwei bis drei Prozent. Hauptsächlich handle es sich aber bei Skiunfällen um Eigenverletzungen, sagt Wass. Zu den häufigsten Unfallursachen zählen laut Experten Übermut, Fehleinschätzungen, Ablenkungen und Unachtsamkeit. Rechnet man die Zahl der Skifahrer und der gefahrenen Kilometer, sei das Skifahren trotzdem immer noch ein relativ sicherer Sport, sagen Unfallforscher.