Matthias Walkner fährt mit Rallye Motorrad über eine Düne in der Wüste, im Hintergrund ein Hubschrauber
APA/AFP/Franck Fife
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Sport

Walkner: Aufholbedarf vor Rallye Dakar

Vor dem großen Saisonhöhepunkt, der Rallye Dakar im Jänner, besteht für Motorrad-Ass Matthias Walkner noch Aufholbedarf. Er müsse sich noch „an die Geschwindigkeit gewöhnen“, sagt der Kuchler. Das habe er bei der Atacama Rally in Chile gemerkt.

Vor wenigen Tagen schloss Walkner, Dakar-Sieger von 2018, die Atacama-Rally in Chile auf Platz sieben ab. Der 33-Jährige wird die nächsten zwei Wochen in der Heimat verbringen und auf seinen Saisonhöhepunkt hinarbeite, die Rallye Dakar zwischen 5. und 17. Jänner in Saudi-Arabien. Bei der Dakar holte er beim letzten Antreten Platz drei – da fuhr er das Rennen mit einem Bruch im Sprunggelenk zu Ende.

Körper hält, Kopf muss sich wieder eingewöhnen

Bei der Atacama-Rallye letzte Woche landete Matthias Walkner nach fünf Etappen auf Platz sieben. Wichtigste Erkenntnis dabei: Knöchel und Knie halten. Die Baustellen sieht er momentan woanders: „Ich merke, dass ich mich im Kopf erst an die Geschwindigkeit gewöhnen muss. Beim Motorrad-Setup bin ich noch nicht da, wo ich sein sollte. Ich habe in den letzten Monaten beinahe zehn Kilo abgenommen. Das merkt man auch am Fahrwerk. Es ist super beim Testen gegangen, war extrem stabil. Aber für das Rennen, für drei bis vier Stunden lang war es zu hart.“

Auch beim Navigieren im Renntempo besteht laut Walkner noch Aufholbedarf. Körperlich wäre er den Strapazen der rund 9.000 Kilometer langen Rallye Dakar schon gewachsen gewesen, meint er: „Es kommt darauf an, auf welchem Niveau. Durchfahren wäre möglich gewesen. Die motorradspezifischen Muskeln gehen mir noch ab.“

Rallye Dakar heuer in Saudi-Arabien

Darum sind vor der Marokko Rallye Anfang Oktober noch ein paar zusätzliche Testage eingeplant, damit für die Rallye Dakar alles stimmt. Der Saisonhöhepunkt wird ja erstmals in Saudi-Arabien ausgetragen. Dort sei alles neu für die Fahrer: „Ich weiß noch nicht viel über Saudi-Arabien, aber was ich mir im Internet angeschaut habe, wird es von den Gegebenheiten her eine super lässige Dakar, richtig lang“, sagt Walkner. „Wir haben die erste Woche, glaube ich, mehr Berge und Stein und in der zweiten Woche dann Sand und Dünen. Jeder fängt bei Null an, das ist sich kein Nachteil für mich.“

„Floh ins Ohr gesetzt“ – Marcel Hirscher bei Dakar?

Von der Atacama Rally aus Chile verfolgte Matthias Walkner vergangene Woche auch den Rücktritt seines Freunds Marcel Hirscher mit. Diese Entscheidung könnte auch für die beiden Motorsportbegeisterten mehr gemeinsame Zeit bedeutet.

„Ich bin echt gespannt, wie sich das verändert“, sagt Walkner. „Ich kann mir schon vorstellen, dass er das eine oder andere Mal öfter Zeit hat, mit mir Motorrad fahren zu gehen. Ich habe ihm schon seit Längerem den Floh ins Ohr gesetzt mit der Dakar. Egal jetzt, ob auf dem Motorrad oder mit dem Auto. Vorzugsweise am Motorrad, weil es lustiger ist und er das sicher schaffen würde mit seiner Fitness und seinem Motorradgeschick. Ich glaub, dass beim Marcel sicher alles möglich ist.“