Debatte über Schulreform der Ex-Regierung

Für mehr als 5.000 Kinder in Stadt und Land ist heute der allererste Schultag. Sie werden, wie alle anderen Volksschüler auch, ab der zweiten Klasse in den Zeugnissen wieder Ziffernnoten bekommen. Und sie können bei Schulversagen wieder sitzen bleiben.

Der Salzburger Bildungsforscher Günther Haider ist dagegen und ärgert sich: „Obwohl wir die Ungerechtigkeit der Beurteilung, die Probleme mit der Aussagekraft von Ziffernnoten und die Diskriminierung durch das Sitzenbleiben kennen, kommt es wieder zu diesen Rückschritten, die durch nichts zu begründen sind. Das ist wissenschaftlich gut dokumentiert.“

Haider ärgert sich

Auch zwei Leistungsniveaus ab der zweiten Klasse in den Neuen Mittelschulen kann und will Bildungsforscher Haider nicht nachvollziehen: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das in irgendeiner Weise positiv auf die Leistungen auswirken kann. Das wissen wir aus den Studien der vergangenen Jahrzehnte.“

Verantwortlich für diese Rückschritte sind laut Haider die Ex-Regierungspartei ÖVP und deren ehemaliger Bildungsminister Heinz Faßmann. Er ist seit 22. Mai nicht mehr im Amt.

Bildungsdirektion wehrt sich gegen Vorwürfe

Der Salzburger Bildungsdirektor Rudolf Mair weist – auch im Namen des zuständigen Bundesministeriums – die Kritik von Günther Haider vehement zurück. Von Rückschritt könne keine Rede sein. Vielmehr könnten sich Neue Mittelschulen autonom für oder gegen Leistungsgruppen entscheiden. Und auch in Ziffernnoten sieht der Bildungsdirektor einige Vorteile. Auch die Kinder würden die klare Beurteilung schätzen.

102 neue Junglehrer für Salzburg

Im Bundesland Salzburg beginnen heute 102 Frauen und Männer als Junglehrer ihr Arbeitsleben an Pflichtschulen. 83 werden an Volksschulen unterrichten. Insgesamt sind 9.000 Lehrer in verschiedenen Schultypen im Einsatz – mehr dazu in salzburg.ORF.at (9.9.2019)