Der 32 Jahre alte Hauptangeklagte wurde nach stundenlanger Beratung der Geschworenen vom Gericht wegen versuchten Mordes zu 14 Jahren Haft verurteilt. Sein 23-jähriger Komplize bekam wegen der Beteiligung an der Tat zwölf Jahre Haft. Beide Urteile sind noch nicht rechtskräftig – weder die Verteidigung noch die Staatsanwaltschaft gaben eine Erklärung ab.
Die Schussattacke in der Nacht des 15. August 2018 im Hans-Lechner-Park hatte für Aufsehen gesorgt: Nur durch eine Notoperation konnte dem Opfer, einem 35-jährigen Serben, das Leben gerettet werden. Die zwei Italiener wurden schließlich als Tatverdächtige ausgeforscht.
Zeugen: Konflikt um Drogen aus Motiv
Motiv für die Tat dürften Konflikte um Drogen gewesen sein – das sagten am Freitag zwei Zeugen aus. Es soll um mehrere Gramm Kokain gegangen sein, die das Opfer einem der beiden Italiener gestohlen haben soll oder zu stehlen versucht haben soll. Den etwas verworrenen Aussagen der Zeugen vor Gericht zufolge wollten die Angeklagten den 35-Jährigen deshalb „verschwinden lassen“. Das hätten die Männer kurz vor der Tat bei einem Drogengeschäft angedeutet. Es sei auch die Rede davon gewesen, dass einer der beiden eine Pistole habe.
Verteidigung sprach von Notwehr
Diese Aussagen kurz vor Abschluss des Verfahrens waren eine Wende: Denn davor hatte der Hauptangeklagte zwar die Schüsse zugegeben, aber von Notwehr bei einem Drogengeschäft gesprochen.
„Mein Mandant wurde mit einem Messer angegriffen und hat dann zur Verteidigung dann zur Schusswaffe gegriffen“, sagte Verteidiger Leopold Hirsch. „Er hat sie ja nicht herausgenommen, sondern er hatte sie mitten in einem Rucksack und hat aus dem Rucksack herausgeschossen. Das zeigt schon: Das war eine dringende Notsituation.“ Eine dritter Zeuge, der die Notwehr-Version bestätigen sollte, ist allerdings untergetaucht. Vor Gericht wurde nur seine Aussage bei der Polizei verlesen.
Schüsse in Park: Prozess vor Abschluss
Am Salzburger Landesgericht wird heute der Prozess gegen zwei Italiener abgeschlossen. Die beiden sollen im Vorjahr im Hans-Lechner-Park in Salzburg-Schallmoos auf einen 35-jährigen Serben geschossen haben. Hintergrund dürften Konflikte um Drogen gewesen sein. Das haben am Freitag zumindest zwei Zeugen ausgesagt. Eine Wende in einem langen Verfahren, in dem dieses mögliche Tatmotiv erst zum Schluss aufgetaucht ist.
Die mögliche Höchststrafe für den Hauptangeklagten lag in diesem Prozess bei bis zu 20 Jahren Haft oder sogar lebenslänglich. Bei seinem Komplizen wären bis zu 15 Jahre Haft möglich gewesen.