Das Auto wurde am Sonntag nach dem Unfall beschlagnahmt und befindet sich in einer versperrten Garage im Landespolizeikommando. Ein gerichtlich beeideter Sachverständiger soll jetzt im Auftrag der Staatsanwaltschaft das Fahrzeug untersuchen – auch auf etwaige technische Probleme
Der Sohn des 90-Jährigen hatte noch an der Unfallstelle den „Salzburger Nachrichten“ gesagt, dass das Fahrzeug „aus heiterem Himmel losgezogen“ sei. Es habe bereits in der Vergangenheit ähnliche Probleme mit dem Auto gegeben. Daher seien zuletzt mehrere Bauteile des Automatikantriebs getauscht worden, darunter das Getriebe.
Dass jetzt ein Sachverständiger beigezogen werde, sei aber keine Reaktion auf diese Aussagen, betont Polizeisprecher Hans Wolfgruber. Bei so schweren Unfällen sei das üblich – „unabhängig von irgendwelchen Einwendungen“.
Kind tot, Frau schwer verletzt
Der Unfall hatte sich gegen 11.30 Uhr auf dem Kirchplatz der Pfarre Gneis ereignet. Der 90-Jährige war dabei, seine Frau vom Sonntagsgottesdienst abholen. Nachdem diese ins Auto gestiegen war, fuhr der Mann mit dem Wagen plötzlich in eine Menschengruppe zu und erfasste dabei das vierjährige Mädchen und eine 45-jährige Salzburgerin.
Das Kind wurde an Ort und Stelle reanimiert und mit dem Rettungshubschrauber ins Landeskrankenhaus geflogen, wo es aber kurz nach der Einlieferung starb. Die 45-Jährige – sie ist nicht die Mutter des Kindes – wurde schwer verletzt. Die Frau liegt im Spital auf der Intensivstation.
Medizinische Untersuchung des 90-Jährigen möglich
Auch eine neuerliche Einvernahme des 90-jährigen Unfalllenkers sei noch möglich, so Wolfgruber. Bisher sei der betagte Salzburger nur einmal am Unfallort befragt worden. Ob der 90-Jährige zum Zeitpunkt des Unfalls gesundheitliche Einschränkungen hatte, wurde bislang noch nicht untersucht.
Hier sei es möglich, dass noch ein medizinischer Sachverständiger bestellt werde. Entschieden sei das aber noch nicht, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Die Anklagebehörde ermittelt derzeit wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung im Fall des vierjährigen Mädchens und der fahrlässigen Körpverletzung im Fall der 45-jährigen schwer verletzten Frau.
Vierjährige tot: Suche nach Unfallursache
Nach dem tödlichen Unfall vor der Pfarrkirche von Salzburg-Gneis am Sonntagvormittag, bei dem eine Vierjährige starb, bleiben weiter Fragen über die Ursache offen. Ein Gutachter soll das Unfallauto untersuchen.