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Chronik

Zweiter Rafting-Toter identifiziert

In der Nacht auf Dienstag hat die Polizei den zweiten Toten nach dem Raftingunfall auf der Salzach identifiziert. Es handelt sich um einen 30-jährigen Deutschen, der ebenso wie sein Raftingpartner aus Altötting stammt. Die beiden waren am Montag mit einem privaten Schlauchboot gekentert und gestorben.

Die beiden Männer, der zweite ein 23 Jahre alter gebürtiger Serbe, waren Montagvormittag mit ihrem Boot in die Salzach-Öfen gefahren. Die Klamm ist der Durchbruch zwischen dem Tennen- und dem Hagengebirge. Für Wildwassersportler ist dieser Bereich äußerst anspruchsvoll und gefährlich. Das sagt der Wildwasser-Gerichtssachverständige Werner Bein. Eine Selbstrettung sei dort extrem schwierig.

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Auf der Suche nach weiteren Verunglückten waren 100 Mann der Freiwilligen Feuerwehren Golling, Hallein, Kuchl (alle im Tennengau) und die Betriebsfeuerwehr Austrocell stundenlang im Einsatz. Am frühen Montagnachmittag konnte schließlich Entwarnung gegeben werden.

„Dort auch gefährliche vertikale Strömungen“

„Das ist dort kaum möglich, weil die Schlucht erstens sehr eng ist. Zweitens gehen die Felswände senkrecht aus dem Wasser heraus und sind unterspült, das heißt dort sind auch vertikale Strömungen, die einen Schwimmer hinunterziehen und erst irgendwo wieder frei lassen. Das dauert aber viel zu lange für einen Schwimmer. Es gibt keine Schotterbänke, es gibt keine Kehrwässer bzw. ruhige Bereiche in die man sich retten könnte. Also kentern bedeutet gleichzeitig Lebensgefahr“, erklärt Bein.

Unmittelbar nach Kentern ertrunken

Beim tödlichen Unfall am Montag trugen die zwei Opfer keine Schwimmwesten und dürften unmittelbar nach dem Kentern ihres Bootes ertrunken sein. Das hatte der Sprengelarzt festgestellt.

Für Rafting-Tourenanbieter sind die Salzach-Öfen übrigens gesperrt. Die zwei Männer waren privat und alleine unterwegs. Auf der sechsteiligen Schwierigkeitskala für Wildwasser werden die Salzach-Öfen mit Stufe vier bewertet. Warum die Männer in die anspruchsvolle Schlucht gefahren waren, ist unklar.