Politik

Rechnungshof kritisiert Landes-Bilanzierung

Der Landesrechnungshof bescheinigt dem Land einen holprigen Start bei der neuen Bilanzierungsform, der doppelten Buchführung. In einem mehr als 200 Seiten starken Prüfbericht wird kritisiert, dass letztlich bei fast allen Bilanzposten etwas richtig gestellt werden musste.

Seit 1.Jänner 2018 – also seit nunmehr eineinhalb Jahren – gibt es die neue, doppelte Buchführung samt neuer Buchhaltungssoftware. Sie wurde als Folge des Finanzskandals in Salzburg als zweitem Bundesland österreichweit eingeführt. Neu ist, dass jede Straße, jeder Wald, jedes Kulturdenkmal, jedes öffentliche Gebäude – also alles was sich im Besitz des Landes befindet – auch in der Bilanz bewertet und erfasst sein muss.

Kritik an Bilanzen des Landes

In einem mehr als 200 Seiten starken Prüfbericht kritisiert der Landesrechnungshof am Donnerstag, dass letzlich bei fast allen Bilanzposten etwas richtig gestellt werden musste

Fehler für Finanzreferent „nicht nachvollziehbar“

Diese Eröffnungsbilanz ist dem Landesrechnungshof vorgelegt worden und strotze vor Fehlern, so die Kritik. Laut den Prüfern finden sich darin systemische Fehler, Fehler bei der Auslegung rechtlicher Vorgaben, Übertragungs- und Eingabefehler. Diese Kritik verstand Landesfinanzreferent Christian Stöckl (ÖVP) nicht. „Jetzt zu sagen, dass es holprig ist und fast jede Stelle falsch war, das ist total überzogen und für mich nicht nachvollziehbar.“

„Land will sich ein bisschen besser darstellen“

Das sei genau so ein Widerspruch, in dem das Land eine andere Meinung habe als der Rechnungshof, sagte Landesrechnungshofdirektor Ludwig Hillinger. „Ich nehme es so zur Kenntnis, dass sich die (das Land, Anm.) ein bisschen besser darstellen wollen.“ Einig sind sich Landesregierung und Rechnungshof, dass man nun laut Gesetz noch fünf Jahre Zeit für notwendige Korrekturen der Eröffnungsbilanz habe.