Helmut Brandstätter
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Politik

NEOS: Brandstätter wird Listenzweiter

Die Mitglieder des NEOS stimmten am Samstag in Salzburg über den Vorschlag ihres Parteivorstandes ab: Der Journalist und ehemalige Kurier-Herausgeber Helmut Brandstätter wird bei der Nationalratswahl auf Listenplatz zwei hinter Parteichefin Beate Meinl-Reisinger antreten. Brandstätter wurde mit 93,2 Prozent bestätigt.

Helmut Brandstätter ist kein Parteimitglied, bekommt aber von den NEOS eine sogenannte Wild Card, wie bereits vor zwei Jahren Irmgard Griss. Rund 100 Partei-Mitglieder bestätigten ihn in einem Salzburger Lokal mit großer Mehrheit.

Frontenwechsel: Vom Beobachter zum Akteur

Nach Jahrzehnten in der Medienbranche wechselt Brandstätter die Fronten – vom Beobachter zum Akteur. „Ich habe schon beobachtet, wie sich das Land in den 17 Monaten Kurz-Kickl verändert hat. Der Zusammenhalt, der Österreich ausgemacht hat, ist verloren gegangen und was mich auch sehr gestört hat, wir haben doch gemerkt, wir gehen einen Weg in eine autoritäre Gesellschaft. Strache hat es in dem Video deutlich gesagt, er will eine Medienlandschaft wie Orban. Das ist das Ende der Demokratie. Das müssen wir verhindern, deshalb habe ich mir gedacht, kannst du das eher als Publizist oder in der Politik und während ich darüber nachgedacht habe, ist ein Angebot gekommen.“

Brandstätter wird statt Schellhorn zum Listenzweiten

Brandstätter zieht damit fix in den Nationalrat ein. Für Schlagzeilen sorgte er in den vergangenen Tagen vor allem wegen seines Buches, einer harschen Kritik der Regierung unter Sebastian Kurz. Einer möglichen Koalition mit der ÖVP stünde das nicht im Wege, betonten in Salzburg sowohl die NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger als auch der designierte Listenzweite Sepp Schellhorn. Der Salzburger NEOS-Chef Sepp Schellhorn räumt für Brandstätter seinen zweiten Listenplatz. 93,2 Prozent stimmten bei der NEOS-Versammlung am Samstag für die Nominierung Brandstätters als Listenzweiter.