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Verkehr

Elektroautos von Lufthunderter befreit

Geschwindigkeitsbeschränkungen des Immissionsschutzgesetzes Luft, kurz IG-L gelten für elektrisch- und mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge ab Montag nicht mehr. Zumindest dann, wenn die Fahrzeuge mit einem grünen Kennzeichen unterwegs sind.

In Salzburg betrifft das Strecken auf der Tauern-, sowie auf der Westautobahn. Wo am Überkopfwegweiser ein 80er oder ein 100er mit der extra Zeile IG-L steht, dürfen E-Autos künftig schneller fahren. 100 statt 80 km/h zum Beispiel auf der Stadtumfahrung. 130 statt 100 km/h in den restlichen Bereichen wo es in Salzburg Geschwindigkeitsbeschränkungen nach dem Immissionsschutzgesetz Luft gibt.

„Luft-Hunderter“ auf der Autobahn
Aloisia Gurtner
Elektro-Autos müssen sich nicht an den so genannten „Luft-Hunderter“ auf der Autobahn halten

Voraussetzung für die Ausnahme: Am Auto müssen auch wirklich Kennzeichen mit grüner, statt schwarzer Schrift angebracht sein, sagt der Leiter der Salzburger Landesverkehrspolizei, Friedrich Schmidhuber: „Ein E-Fahrzeug, das kein grünes Kennzeichen hat, wird genauso angezeigt, wie alle anderen auch“.

Jedes 180. Auto in Salzburg

21 Euro kostet der Wechsel auf ein grünes Kennzeichen. Rein elektrisch betriebene, sowie mit Wasserstoff betriebene Autos sind für das grüne Kennzeichen berechtigt – also etwa jedes 180. in Salzburg zugelassene Auto. Jene Abschnitte wo die Regelung gilt sind ab Montag durch neue Schilder gekennzeichnet.

Autofahrerclubs kritisieren Lücken

Es gäbe aber noch Lücken bei der Regelung kritisieren die Autofahrerclubs. Einerseits dürfen Wechselkennzeichenbesitzer, falls sie einen Verbrenner und ein E-Auto fahren, kein grünes Kennzeichen beantragen, sagt die Rechtsexpertin des ÖAMTC, Martina Schlegel-Lanz: „Die zweite Frage ist, dass Deutsche, Holländer oder andere da nicht reinfallen, weil die kein grünes Kennzeichen bekommen können“. Das könne zu Verwirrung und Tempoüberschreitungen bei ausländischen Lenkern führen, sagt auch die Sprecherin des ARBÖ, Renate Eschenlohr.

Unfallforscher: Sicherheitsgewinn für E-Autos

Wegen des Tempounterschiedes zwischen Verbrennen und E-Autos hat es im Vorfeld auch Sicherheitsbedenken gegeben. Laut Unfallforscher Gerhard Kronreif sei das etwa bei Tempo 80 auf 100 kein Problem, sondern vielmehr ein Sicherheitsgewinn für E-Autofahrer, da sich die E-Autofahrer bei 100 km/h nicht von hinten durch die Lkw bedrängen lassen müssen, da der Geschwindigkeitsunterschied von 20 km/h gegeben ist, argumentiert Kronreif.

Geschwindigkeitsbeschränkungen des Immissionsschutzgesetzes Luft, kurz IG-L gelten für elektrisch- und mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge ab Montag nicht mehr. Zumindest dann, wenn die Fahrzeuge mit einem grünen Kennzeichen unterwegs sind.