Eine Patientin während einer Blutabnahme
APA/HELMUT FOHRINGER
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Gesundheit

Rotes Kreuz sucht junge Blutspender

22.000 überwiegend ältere Salzburger spenden derzeit regelmäßig Blut. Weil pro Jahr im Bundesland allerdings durchschnittlich 33.000 Blutkonserven benötigt werden, will der Blutspendedienst in Salzburg jetzt verstärkt auch jüngere Blutspender gewinnen.

Allein pro Woche werden in Salzburg 600 Blutkonserven gebraucht. Noch sind die Lager zwar ausreichend gut gefüllt, weil vor allem Motorrad- oder Freizeitunfälle in der bevorstehenden Urlaubszeit aber rasch zu einem Engpass an Blutkonserven führen könnten, wolle man jetzt gegensteuern, sagt der Leiter des Salzburger Blutspendedienstes, Anton Holzer. Zudem liefern in Salzburg derzeit vorwiegend ältere Menschen in regelmäßigen Abständen Blut, das Vollblut lasse sich auch nur 42 Tage lang lagern, so Holzer.

Anton Holzer beim Blutspenden
Rotes Kreuz / Matthias Leinich
Salzburgs Landesrettungskommandant Anton Holzer beim Blutspenden

Erfahrungsberichte von Blutempfängern lesen

Um jetzt zunehmend auch junge Spender zu gewinnen, wirbt der Blutspendedienst im Internet unter dem Motto „Gib Dein Bestes!“ mit allen wesentlichen Informationen zum Thema Blutspenden. „Man kann sich dort registrieren lassen und wird dann von uns kontaktiert bei der nächsten Blutspendeaktion. Man kann aber auch Erfahrungsberichte von Spendern und Empfängern, die aufgrund von Blutkonserven überlebt haben, lesen“, sagt Holzer.

Auch die jüngsten Forschungen kanadischer Wissenschafter, die durch Zugabe von Enzymen Blut der Blutgruppe A in die universell einsetzbare Blutgruppe 0 verwandelt haben, könne das Spenderproblem auf Dauer nicht lösen, ist Holzer überzeugt. „Es geht nicht nur um die Blutgruppe und den Rhesusfaktor. Blut hat sehr viele Merkmale, die alle vor einer Transfusion getestet werden müssen. Auch wenn man das in eine universelle Blutgruppe ändern kann, ist man auf das Blut der Blutspender angewiesen“, sagt Holzer.

„Vielerlei Anwendungen für Spenderblut“

Auch der Salzburger Arzt und Politiker Sebastian Huber, zweiter Landtagspräsident (NEOS) und Internist, verwies Freitag auf die Wichtigkeit dieses Themas. Er sei selbst schon lange registrierter Blutspender.

Huber ließ sich Freitag wieder anzapfen: „Unsere funktionierende gesundheitliche Versorgung ist von Blutspenden abhängig. Die moderne Medizin benötigt tagtäglich Blutkonserven. Die meisten Produkte aus Spenderblut erhalten Krebspatienten, Patienten mit Herz- und Magen-Darm-Erkrankungen, Unfallopfer, Patienten mit Leber- und Nierenkrankheiten oder Blutarmut sowie Frauen nach Komplikationen bei der Geburt."

Blutspenden tue nicht weh und dauere nur etwa zehn Minuten, betont der Politiker: "Auch als Arzt ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, Blut zu spenden. Bitte machen auch Sie mit!“