Nina Eichhorn-Bernal, Viola Wörter und Sonja Stadler (von links nach rechts)
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Blickwinkel

Gelebte Inklusion: Gedanken am Feiertag

Der 5. Mai ist ein wichtiger Tag für unsere Gesellschaft – der Tag der Inklusion. Aber wie schaut gelebte Inklusion aus? Sonja Stadler und Nina Eichhorn-Bernal sprechen über ihre Erfahrungen in „Blickwinkel – Gedanken am Feiertag“ am Donnerstag, dem 9. Mai von 18.00 bis 19.00 Uhr: Und hier zum Nachhören.

Sendungshinweis

„Blickwinkel – Gedanken am Feiertag“, 9.5.2024, 18.00 bis 19.00 Uhr, Radio Salzburg

Inklusion und Integration werden oft miteinander vermischt, dabei gibt es einen gravierenden Unterschied: Während Integration Zugehörigkeit bedeutet, für die man sich an die Umgebung anpassen muss, bedeutet Inklusion, dass eine Umgebung geschaffen wird, die es tatsächlich allen Menschen möglich macht, am Geschehen teilzunehmen. Für echte Inklusion ist in vielen Fällen für Menschen mit Behinderungen die persönliche Assistenz die einzige Möglichkeit, teilzuhaben.

Sonja Stadler und Nina Eichhorn-Bernal
Privat
Sonja Stadler und Nina Eichhorn-Bernal

Persönliche Assistenz als gelebte Inklusion

Nina Eichhorn-Bernal ist Absolventin der Tourismusschule Kleßheim, hat in den USA gelebt und gearbeitet und dort ihren Mann kennengelernt. Ihr Sohn kam als Frühgeburt zur Welt. Seit seinem 6. Lebensjahr ist er mit dem Rollstuhl unterwegs, hat einen inklusiven Kindergarten und eine inklusive Volksschule besucht. Jetzt geht er in eine Sonderschule.

Nina Eichhorn-Bernal wollte sich beruflich verändern und ist durch Zufall auf die Persönliche Assistenz gestoßen. Seit fünf Jahren arbeitet sie nun bei Sonja Stadler, die mit Persönlicher Assistenz ein selbstbestimmtes Leben führt.

INKLUSIONS-BOTSCHAFT SALZBURG
Anti-Diskriminierungs-Stelle in der Stadt Salzburg
Kirchenstraße 34 / 5020 Salzburg
+43(0) 670 50 99 581
Dienstag 14-16 Uhr
Donnerstag 9-12 Uhr
E-Mail: i.botschafterei@gmail.com

Ein Leben voller Mitsprache

Sonja Stadler ist Mutter von zwei Töchtern, 23 und 19 Jahre alt und hat eine Ausbildung als Systemische Lebens- und Sozialberaterin, als Mentorin für logotherapeutische und existenzanalytische Beratung nach Viktor E. Frankl und als Sexualpädagogin nach themenzentrierter Interaktion.

Als Co-Projektleiterin im Projekt Inklusions-Botschaft Salzburg leistet Sonja Stadler wertvolle Arbeit für das Gelingen von Inklusion in der Praxis. Das Projekt wurde vor eineinhalb Jahren gestartet, wird von der Anti-Diskriminierungsstelle in der Stadt Salzburg getragen und vom Land Salzburg finanziert.

Herzensprojekte

Als Aktivistin in der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung, einer Bürgerrechtsbewegung von und mit Menschen mit Behinderungen, ist sie regional und national tätig. Was ihr als Inklusionsbotschafterin besonders am Herzen liegt: „Menschen mit Behinderungen sind zuerst Menschen und dann behindert. Sie können und wollen selbstbestimmt leben, sie haben Rechte und wollen ihr selbstbestimmtes Leben umsetzen. Für diese Umsetzung brauchen sie unter anderem Persönliche Assistenz und Barrierefreiheit in allen Formen. Die erste Barriere, die fallen muss, ist die Barriere in den Köpfen der Menschen die keinen Kontakt zu Menschen mit Behinderungen haben.“

Zwei, die sich verstehen

Noch ist längst nicht das erreicht, was Inklusion ausmacht. So war der 5. Mai auch heuer wieder Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Was muss geschehen, damit Inklusion in unserem Alltag tatsächlich ankommt? Und wie schaut gelebte Inklusion aus? Sonja Stadler und Nina Eichhorn-Bernal sprechen über ihre Erfahrungen in „Blickwinkel – Gedanken am Feiertag“ mit Viola Wörter am Donnerstag, dem 9. Mai von 18.00 bis 19.00 Uhr.

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