Pater Franz Lauterbacher, Pfarrer von Mülln
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Franz Lauterbacher: Don Camillo von Salzburg

In Salzburg-Mülln ist die Ära eines rührigen Seelsorgers zu Ende: Pater Franz Lauterbacher hat sich nach mehr als 25 Jahren als Pfarrer verabschiedet und ist im Ruhestand. Im Cafe spricht er über seine Liebe zu Italien, sein Saxophonspiel, das Zölibat und warum der Vergleich mit Don Camillo durchaus Sinn macht.

Pater Franz Lauterbacher OSB
Pfarre Mülln
Pater Franz Lauterbacher OSB

Sendungshinweis:

„Radio Salzburg Cafe“ am Sonntag, 3. September 2023 von 8.00 bis 10.00 Uhr

Pater Franz Lauterbacher hat über 25 Jahre lang das Leben der Stadtpfarre Mülln geprägt. Er hat viel bewegt in seinen Jahrzehnten als Stadtpfarrer, und das bis zuletzt. Mit seiner rührigen und authentischen Art hat er viele Menschen begeistert und auch einige wieder zurück in die Katholische Kirche geholt – und viele Dinge unbürokratisch bei Bier und Brezn verhandelt.

Erstes Mal am Sonntag ohne Gottesdienst

Emotionale Abschiedsgottesdienste hat Franz Lauterbacher bereits hinter sich gebracht. In seiner Amtszeit hat sich der Pfarrer immer auch um jene bemüht, die der Kirche den Rücken zugekehrt haben.

Denn das ist ihm ein Anliegen: Bei Gesprächen mit Menschen, die Gottsucher sind, aber mit dem „Bodenpersonal der Kirche Probleme hatten – und die irgendwann die Reißleine gezogen haben“ –, wieder anzuknüpfen.

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Pater Franz Lauterbacher, Pfarrer von Mülln
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Pater Franz Lauterbacher, ehemaliger Pfarrer von Mülln
Pater Franz Lauterbacher, Pfarrer von Mülln
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… der sich das Saxophonspiel autodidaktisch beigebracht hat
Pfarrer Franz Lauterbacher ist leidenschaftlicher Saxophon-Spieler
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und das Saxophonspiel leidenschaftlich ausübt

„Zeit für die Seelsorge wird immer knapper“

Die Zeit wird in der modernen Kirche immer knapper: Denn durch den Priestermangel hat ein Geistlicher immer mehr Pfarren gleichzeitig zu betreuen. Auch Mülln muss sich künftig den Pfarrer mit Maxglan, Taxham, Liefering und Liefering-St. Martin teilen. Eine Entwicklung, die dem 75-Jährigen Sorge bereitet – denn er war „leidenschaftlicher Seelsorger“.

Pater Franz Lauterbacher Abschiedsmesse
ORF.at/Peter-Paul Hahnl
Mit nicht nur einem Festgottesdienst hat sich Pater Lauterbacher von seiner Gemeinde verabschiedet

Alter Kirchenfriedhof revitalisiert

Außen rund um die Müllner Kirche hat sich in der Amtszeit von Franz Lauterbacher jedenfalls etwas geändert. Denn der alte Kirchenfriedhof wird seit fünf Jahren für Urnenbestattungen genutzt. Die Idee ist damals im Bräustübl bei Gesprächen entstanden.

Über 100 solcher Bestattungen sind es bisher – und bereits über 300 Vormerkungen. Und: „Jeder, der sich hier anmeldet, der kann sicher sein, hier habe ich meinen Platz, meine ewige Ruhe und hier wird auch für mich gebetet.“

Urnenfriedhof von Mülln
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Auf der Himmels-Terrasse im Friedhof von Mülln finden Urnenbestattungen statt
Pater Franz Lauterbacher, Pfarrer von Mülln
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Pater Franz spielt leidenschaftlich gerne Saxophon

Saxophon-Spiel autodidaktisch erlernt

Den Friedhof nützt Pater Franz aber auch für die Musik: Zu seinem 70. Geburtstag hat er mit dem Saxophon-Spielen begonnen – als Autodidakt. An so manchem Tag spielte er direkt neben der Kirche: „Hin und wieder sitze ich draußen auf dem Sitzbankerl und spiele auf dem Saxophon. Das hören natürlich dann die Leute und mittlerweile ist es so, dass mich Leute auch gefragt haben, ob ich bei ihrer goldenen Hochzeit spiele oder einmal für ihr Begräbnis.“

Franz Lauterbacher und Gabi Kerschbaumer im Radiostudio
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Pater Franz Lauterbacher im Radiointerview bei Gabi Kerschbaumer

Im Ruhestand nach Rom, davor im Cafe

Mit Beginn seines Ruhestandes im September geht Pater Franz Lauterbacher nach Rom – wo er drei Jahre lang studiert hat und jetzt wieder studieren möchte. Davor ist er noch im Cafe-Interview und redet über die Freistellung des Priesters vom Zölibat, über Ehefrühlingsgespräche und den Frauen als Priesterinnen – wobei er nichts von Hauruck-Aktionen hält.

Über die Liebe reden und sie verstehen

Im Radio Cafe bei Gabi Kerschbaumer blickt Pater Franz auf eine Ära zurück, erzählt über seine Liebe zu Italien, darüber, wie er sich Saxophon spielen beigebracht hat – und dass er sein Instrument mit nach Rom nimmt –, über schiefe Töne in der Augustinergasse, warum der Vergleich mit Don Camillo durchaus Sinn macht – und dass ein unverheirateter Pfarrer auch etwas von der Liebe versteht: Im Radio Cafe bei Gabi Kerschbaumer am Sonntag, 3. September von 8.00 bis 10.00 Uhr.

Pater Franz Lauterbacher und Gabi Kerschbaumer beim Radiointerview
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Ein Radio Cafe-Interview im Studio