Eine besondere Beziehung verbindet Verena Altenberger, dieses Jahr noch Buhlschaft im Festspiele-„Jedermann“ und den Regisseur Adrian Goiginger. „Die beste aller Welten“ war für beide der Durchbruch, als Schauspielerin und Regisseur. Seither kreuzen sich ihre Wege immer wieder.
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Dreamteam und Durchbruch
Mit viel Herzblut wurde „Märzengrund“ in Tirol gedreht. Und obwohl Verena Altenberger mittlerweile eine steile Schauspielkarriere hingelegt hat, musste sie für den Film ein Casting machen – für beide eine lustige Geschichte, die sie gern erzählen. Denn wichtig war für Goiginger, ob die Chemie zwischen dem jungen Elias und der älteren, geschiedenen Moid auch stimmt.
„Märzengrund“ wurde bereits auf Festivals vorgestellt, hat auch schon Preise gewonnen und startet jetzt endlich in den heimischen und in Kürze auch in den deutschen Kinos. Gedreht wurde bereits vor zwei Jahren in Tirol.
Allein gegen die Gesellschaft
Die Geschichte vom „weichen“ Simon (im Film Elias), einziger Sohn und Hoferbe des reichsten Bauern im Zillertal, ist ursprünglich ein Theaterstück von Felix Mitterer. Nach einer wahren Geschichte: Es geht um einen jungen Mann in den 1970iger Jahren, der gegen die Gesellschaft aufbegehrt, den Hof nicht übernimmt, sondern sich auf den Berg – ganz weit oben – zurückzieht und 40 Jahre im Gebirge als Aussteiger lebt. Erst eine schwere Erkrankung zwingt ihn zur Rückkehr ins Tal.
Sendungshinweis:
„Radio Salzburg Cafe“ am 21.8.2022 von 8.00 bis 10.00 Uhr
Aussteigen oder Gutes tun?
Beide sehen – nach zwei Jahren Pause zwischen dem Filmdreh und dem Kinostart – die Geschichte des jungen Aussteigers anders. Altenberger, die die große, aber unerfüllte Liebe des jungen Elias spielt, meint, dass auch ein anderer Weg möglich gewesen wäre, als alles hinter sich zu lassen. Simon/Elias hätte die Verantwortung annehmen und etwas Gutes daraus machen können. Das Thema des Filmes ist ihrer Meinung nach 2022 aktueller denn je.
Adrian Goiginger wiederum hat an der Geschichte der Wunsch nach Freiheit und Ausstieg aus dem Alltag gereizt. Denkt nicht jeder Mensch irgendwann darüber nach, einfach alles hinter sich zu lassen? Sich eine Hütte im Wald zu bauen, fern der Gesellschaft? Aber bedeutet es dann automatisch, dass man deshalb glücklicher durchs Leben geht?
Freundschaft, Mut und Vertrauen
Ob ein Leben im Einklang mit der Natur vorstellbar ist und wie sehr Dreherfahrungen den Menschen – ob vor oder hinter der Kamera – prägen, auf was sie in ihrem Leben gut verzichten können und wie unterschiedlich sie mit Öffentlichkeit und Social Media umgehen: Ein sehr persönliches Radio Salzburg Cafe mit Gabi Kerschbaumer über Freundschaft, Mut und Vertrauen.