Karl Ploberger mit Kürbisvielfalt im Fernsehgarten
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Garteln in Salzburg

Größte Beere: Der Kürbis

Für Biogarten-Experten Karl Ploberger ist der Kürbis faszinierend: Er ist dekorativ und schmackhaft, manche sind kugelrund, andere wiederum keulen-, kronen- oder flaschenförmig, glatthäutig oder gerunzelt. Schon die Frucht an sich ist durch die große Sortenvielfalt unglaublich mannigfaltig.

Sendungshinweis

„Garteln in Salzburg“, 19.10.2023

Rund 800 heute bekannten Sorten der Kürbispflanze gehen auf Wildarten zurück, die ursprünglich in Mittel- und Südamerika heimisch waren. Man vermutet, dass die Ureinwohner des amerikanischen Kontinents das Gemüse bereits um 10.000 vor Christi Geburt angebaut haben.

Botanisch betrachtet handelt es sich bei den Kürbissen um Beerenfrüchte, da die Samen dauerhaft frei im Fruchtfleisch liegen – in diesem Fall um Panzerbeeren. Kürbisse sind somit die größten Beeren der Welt.

Kürbisse zum Verspeisen

Als Speisekürbisse sind bei uns der Garten-Kürbis, der Riesen-Kürbis und der Moschus-Kürbis relevant. Zu den Gartenkürbissen zählen etwa Spaghettikürbisse, Patissons oder die typisch steirischen gelbgrün gestreiften Ölkürbisse, aber auch die Zucchini.

Zu den Riesenkürbissen gehören neben den gigantischen Sorten „Gelber und Roter Zehntner“ auch kleinere wie der Hokkaido oder die markante Bischofsmütze. Typische Moschuskürbisse sind die birnenförmigen Butternut-Kürbisse, deren Fruchtfleisch in reifem Zustand leicht nach Muskat duftet.

Sommer- und Winterkürbisse

Der Sommerkürbis lässt sich nicht über längere Zeit lagern und wird wie die Zucchini meist recht jung geerntet, da er dann das beste Aroma hat. Er lässt sich aber kaum länger als eine Woche im Kühlschrank lagern.

Winterkürbisse wie Butternut, Muskat und Co. müssen bis in den Herbst ausreifen und sind mit ihrer harten robusten Schale, bei zwölf bis 18 Grad bis ins Frühjahr hinein lagerfähig. Die Reife erkennt man daran, dass der Stängel hart und trocken ist und die Außenhaut um den Stängelansatz eine feine, netzartige Struktur gebildet hat.

Klopfprobe als Reifeprüfung

Bei großfruchtigen Sorten eignet sich auch die sogenannte Klopfprobe als Reifeprüfung: Klingt der Kürbis hohl, ist er erntereif. Grundsätzlich müssen alle Kürbisse vor dem ersten Nachtfrost geerntet werden. Bevor sie ins Winterquartier wandern, empfiehlt es sich, die Lagerkürbisse zwei bis drei Wochen nach der Ernte an einem warmen, trockenen Ort nachreifen zu lassen. Dabei intensiviert sich das Aroma und die Schale hat Zeit auszuhärten.

Kürbis als Dekoration

Als Grusel-Kopf zu Halloween oder als Blickfang bei der Herbstbepflanzung beim Hauseingang sind Hokkaido-Kürbisse sehr beliebt.

Aber auch Zierkürbisse werden als Deko-Objekte gerne eingesetzt. Es gibt sie in vielen Farben – von Weiß über Gelb und Orange bis Grün – und in unterschiedlichen, teils bizarren Formen. Sie sollten aber wegen ihres hohen Gehalts an Bitterstoffen keinesfalls verzehrt werden.