Im Archiv des Salzburger Volksliedwerks
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Kultur

Tage der Archive beim Volksliedwerk

Kostbare alte Handschriften entdecken, historische Aufnahmen anhören und überlieferte Volkslieder gemeinsam singen – Dieses Angebot gibt es derzeit zu den „Tagen der Archive“ in der Stadt Salzburg beim Salzburger Volksliedwerk.

Im Archiv des Volksliedwerks finden sich nicht nur zigtausende alte Salzburger Volkslieder, auch das gemeinsame Singen wird hier gepflegt. Für die „Tage der Archive“ haben die Mitarbeiter etliche alte Handschriften und Lieder aufbereitet, um die Stücke gemeinsam mit den Besuchern zu neuem Leben zu erwecken. Dabei ergeben sich auch wieder neue Varianten, denn eine verbindliche Version eines Volksliedes gibt nicht.

„Handschriften interessieren mich sowieso und Volksliedsingen auch. Vielleicht lerne ich dabei auch nette Leute kennen“, sagt Mitsänger Gerhard Michalek aus der Stadt Salzburg. Den Besuchern des Volksliedwerkes werden aber auch so besondere Schätze wie etwa alte Shellackplatten, mit historischen Musikaufnahmen präsentiert.

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Altes Liederbuch aus dem Loferer Ortsteil Scheffsnoth
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Altes Liederbuch aus dem Loferer Ortsteil Scheffsnoth
Altes handgeschriebenes Liederbuch aus dem Loferer Ortsteil Scheffsnoth
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Altes handgeschriebenes Liederbuch aus dem Loferer Ortsteil Scheffsnoth
Archivar spielt Schellack mit historischen Musikaufnahmen ab
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Archivar spielt Schellack mit historischen Musikaufnahmen ab
Altes Notenbuch mit Volksliedmelodien
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Altes Notenbuch mit Volksliedmelodien
Sänger im Salzburger Volkslliedwerk
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Sänger im Salzburger Volkslliedwerk
Historischer Liedtext im Archiv des Volksliedwerks
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Historischer Liedtext im Archiv des Volksliedwerks
Im Archiv des Salzburger Volksliedwerks
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Im Archiv des Salzburger Volksliedwerks

Lieder werden erst seit 200 Jahren aufgeschrieben

Mit der Übersiedelung ins neue Haus der Volkskultur in Salzburg-Nonntal hat das Volksliedarchiv viel Platz bekommen. Hier können jetzt sämtliche alten Liederblätter und Gesangsbücher optimal aufbewahrt werden. Die Geschichte der Volkslieder beginnt dabei erst im 19. Jahrhundert. Erst dann wurden Lieder und Melodien aufgeschrieben, davor wurden sie ausschließlich mündlich überliefert.

Sendungshinweis

Salzburg heute, 14.6.2019

„Es gab noch kein Radio, Fernsehen, es gab die ganzen Ablenkungen nicht. Man hatte viel mehr Zeit, war aber auch nachrichtentechnisch nicht so gut informiert. Die Rolle des Nachrichten- oder Geschichtenübermittlers haben oft die Volkslieder eingenommen. Da gibt es selten ein Volkslied das mit weniger als 20 Strophen auskommt – ganz einfach weil es eine Geschichte erzählt“, sagt Archivleiter Wolfgang Dreier-Andres.

Sänger im Salzburger Volkslliedwerk
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Volksliedfreunde beim gemeinsamen Singen im Volksliedwerk

20 Volksliedanfragen pro Woche

Im 20. Jahrhundert veränderte sich das Repertoire: Geschichten und Lieder werden seither auf ein Liederblatt reduziert und auch die Motive haben sich verändert. Pro Woche gehen rund 20 Liedanfragen beim Salzburger Volksliedwerk ein. Wie viele Salzburger Volkslieder es insgesamt gibt, lässt sich nicht sagen: „Es gibt sehr viele Varianten. Allein von dem sehr bekannten Volkslied ‚Das scheanste Bleamal auf der Alm, das ist das Edelweiß‘, gibt es allein an die 20 Melodievarianten, die ich hier im Archiv habe“, sagt Dreier-Andres.

Gemeinsames Singen alter Volksliedschätze

Viele alte Salzburger Volkslieder finden sich im Archiv des Volksliedwerks, sind an den Tagen der Archive öffentlich zugänglich und laden zum Ausprobieren ein.