Immunsystem
ORF Vorarlberg
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Wissenschaft

Immunabwehr: Forscher erzielen Fortschritte

Bei der Erfoschung der menschlichen Immunabwehr haben Wissenschafter der Uni Salzburg gemeinsam mit Kollegen aus Wien wichtige Fortschritte gemacht. Die Untersuchungsergebnisse könnten künftig bei der Entwicklung neuer Medikamenten helfen, die Funktion des Immunsystems gezielt zu erhöhen.

Unser Immunsystem ist ständig auf der Hut, um Krankheitserreger abzuwehren – dies auch dann, wenn gerade keine Gefahr besteht. „Kommunikation“ ist dabei das A und O. Infiziert ein Virus eine Zelle, sendet sie Signale aus. Diese Signale nehmen einen bestimmten Weg und gelangen direkt zum Zellkern der Abwehrzellen. Dort werden Gene aktiviert, die die Zellen in einen Angriffsmodus versetzen.

Laut Forschern kann man sich diesen Weg wie eine direkte Leitung vorstellen. Sie bleibt immer bestehen und hält die Abwehrzellen in Alarmbereitschaft. Kommt es jedoch zu einer Störung in der Leitung, so wird es problematisch.

Erkenntnisse anhand von Forschung mit Mäusen gezeigt

Das haben die Wissenschafter mit der Untersuchung von zwölf Maus-Modellen gezeigt. Bei den Mäusen war jeweils eine Komponente des Signalwegs genetisch verändert. Diesen Mäusen hat dann im Vergleich zu unveränderten Mäusen die entsprechende Genaktivität und die Regulation des Bereitschaftszustands der Immunzellen gefehlt.

Abwehrzellen, die im Labor gehalten worden sind, haben ohne das gesunde Gewebe rundherum teilweise sogar komplett ihre Identität verloren. Bei Krebs- oder Immunerkrankungen sind die Signalwege ebenfalls genetisch verändert, hat das Forscherteam rund um den Salzburger Biowissenschafter Nicolas Fortelny herausgefunden. Dies bedeute aber auch, dass Medikamente entwickelt werden können, die genau an dieser Stelle ansetzen, erklären die Forscher.