Mietvertrag und Wohnungsschlüssel
APA/BARBARA GINDL
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Soziales

Zahl der Räumungsklagen deutlich gestiegen

Die Zahl der Räumungsexekutionen ist im Jahr 2023 in Salzburg deutlich gestiegen. Das zeigen aktuelle Zahlen des Justizministeriums. Laut Salzburger Mieterschutzverband sind aber nicht nur Mietrückstände Grund für Räumungen. In den vergangenen Jahren sei ein großes Problem dazugekommen, heißt es.

453 Wohnungen wurden 2023 in Salzburg zwangsgeräumt. Einerseits würden die Teuerung und laufende Mietindexsteigerungen zu vielen Räumungsklagen führen, sagt Karin Edtbrustner vom Mieterschutzverband. „Andrerseits geht es dabei aber oft auch um das Ablaufen einer Befristung, wo Mieter viel zu kurzfristig davon informiert werden, dass das Mietverhältnis nicht verlängert wird im Fall einer Verlängerung die Konditionen für den Mieter sich wesentlich verschlechtern. Und diese Mieter können dann nicht mehr schnell genug reagieren, sich eine leistbare Alternative zu suchen.“

„Unbefristete Mietverträge sollten die Regel sein“

Den Argumenten von Vermietern kontert Edtbrustner. „Wenn ein Mietrückstand vorliegt, dann besteht ja immer die Möglichkeit einer Räumungsklage – niemand muss jemanden wohnen lassen, wenn er oder sie die Miete nicht bezahlen kann. Wenn ich aber als Mieter meinen finanziellen Verpflichtungen nachkomme, mein Mietverhältnis nach drei Jahren trotzdem nicht verlängert wird und ich mir wieder eine neue Wohnung suchen muss und mit finanziellen Kosten belastet bin, oder mein Mietzins um 15 Prozent angehoben wird und ich das nicht mehr bezahlen kann, dann ist das natürlich ein großes Problem. Und diese Problem sehen wir derzeit auch in Salzburg sehr stark“, sagt Edtbrustner.

Daher sollten unbefristete Mietverträge die Regel sein, fordert die Vertreterin des Mieterschutzverbandes.