Seit Jahresbeginn seien das Pelletsgeschäft und die Aufträge für Kaminöfen stark eingebrochen, informiert die Haas + Sohn Ofentechnik GmbH in einer Aussendung Dienstagvormittag. Damit zieht nach dem Flachgauer Heizungshersteller Windhager in Seekirchen die nächste Firma in der Branche die Konsequenzen.
Produkte und Ersatzteile weiter erhältlich
„Die angespannte Situation des Unternehmens hielt dem schnellen Einbruch des Marktes nicht mehr Stand und hinterlässt nun eine Liquiditätslücke, die kurzfristig nicht zu schließen ist. Der Insolvenzantrag ist schmerzhaft, aber aus Sicht der Geschäftsführung alternativlos“, sagt Geschäftsführer Martin Schubert. Produkte, Service und Ersatzteile würden aber weiterhin zur Verfügung stehen.
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„Lockdowns und Ukraine-Krieg als Faktoren“
Viele Häuslbauer – vor allem auf dem Land – hätten ihre Heizungen wegen der explosionsartig gestiegenen Energiepreise für Gas, Strom und Öl auf Holz und Pellets umgestellt. Auslöser seien die Covid-19-Lockdowns und der Krieg in der Ukraine gewesen, heißt es von Haas + Sohn.
Volle Lager, wenig Interesse von Kunden
Auch die einfach einzubauenden und günstigen Kaminöfen erlebten einen regelrechten Boom, viele Konsumenten wollten sich bei der Wärmeversorgung unabhängig machen. Nach rekordverdächtigen Bestellungen von Pelletheizungen, Kaminöfen und Küchenherden in den Jahren 2020 bis 2023 hätten sie als Ofenhändler nun hohe Lagerbestände. Der Insolvenzantrag sei alternativlos, so Geschäftsführer Schubert.
Betroffen sind 38 Beschäftigte. Das Unternehmen hat mehr als 13 Mio. Euro Verbindlichkeiten, denen laut Kreditschützern knapp zehn Millionen Aktiva (nach Buchwert) gegenüberstehen. Die Firma strebt ein Sanierungsverfahren an, mit dem Ziel, den Betrieb danach weiterzuführen. Dazu wird den Gläubigern – vorwiegend Banken – eine Quote von 20 Prozent geboten.