Die Stadt Wels verteilt bei Müllsünden inzwischen rote Karten, stellt Wiederholungstätern Zusatzkosten in Rechnung und droht damit den Inhalt falsch befüllter Biotonnen kostenpflichtig mit der Restabfallsammlung zu entsorgen. So schlimm sei die Lage in Salzburg noch nicht, allerdings entstehen auch hier durch falschen Abfall in der Biotonne hoher Aufwand und Mehrkosten, sagt der technische Geschäftsführer der Salzburger Abfallbeseitigungsgesellschaft SAB, Günter Matousch.
Unverrottbares muss aufwändig aussortiert werden
Ein Motorradhelm war das Skurrilste, was bisher im Biomüll gelandet ist, aber auch Batterien, – Solche Fehlwürfe wieder auszusortieren, lasse den Aufwand der Abfallbehandlung seit Jahren steigen. „Wir haben hier ein zweistufiges Verfahren: Für ganz schlechtes Material kommt die Hand-Vorsortierung zum Einsatz. Sonst haben wir eine mechanische Sortierung durch Siebung wo wir die groben Störstoffe entfernen können“, sagt Matousch.
„Strafen wären auch in Salzburg denkbar“
Strafen wie sie die Stadt Wels einhebt, seien auch in Salzburg denkbar. Zudem sei ein starkes Stadt-Land-Gefälle zu beobachten. „Ich denke, dass in der Stadt die Anonymität größer ist und die Moral nicht ganz so hoch ist wie im ländlichen Bereich, wo man seine eigene Tonne hat“, sagt Matousch. In Bergheim-Siggerwiesen (Flachgau) wird Biomüll in einer Biogasanlage verarbeitet. 10-15 Prozent des Mülls werden aussortiert, das seien aber nicht nur Störstoffe, sondern auch überschüssiger Biomüll. Etwa vier Wochen dauere es, bis aus Obst- und Gemüseresten Kompost wird.