Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Klausur der Latein und Griechisch Bundesolympiade
Bundesolympiade Latein und Griechisch
Bundesolympiade Latein und Griechisch
Bildung

Latein- und Altgriechisch-Wettbewerb in Salzburg

Diese Woche war die Salzburger Altstadt Austragungsort des Bundeswettbewerbs für Latein und Altgriechisch: Rund 50 Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich übersetzten um die Wette. Die Begeisterung für die alten Sprachen war groß – hinterlassen sie doch Spuren in unserem Alltag.

An Österreichs Schulen lernen derzeit etwa 63.000 Schülerinnen und Schüler Latein. Rund 1.000 Schülerinnen und Schüler belegen dazu noch Altgriechisch als Schulfach. Das klassische Griechisch wird noch an vier Salzburger Gymnasien unterrichtet. Latein wird immerhin an 27 der insgesamt 30 AHS im Bundesland angeboten.

Zunächst Übungseinheiten, dann die Klausur

Die Siebt- und Achtklassler:innen, die diese Woche zu dem Bundeswettbewerb nach Salzburg kamen, hatten sich über die jeweiligen Landeswettbewerbe in Latein Langform, Latein Kurzform und Griechisch qualifiziert. Wie echte Sportlerinnen und Sportler hatten sie von Dienstag bis Donnerstag Übungseinheiten an der Universität Salzburg. Am Donnerstag folgte dann das Finale in Form einer Klausur, am Freitag war Siegerehrung.

Zwei Medaillen holte dabei die Delegation aus Salzburg: Lena Moser (Akademisches Gymnasium Salzburg) gewann den Griechisch-Wettbewerb. Lena Beslin (Bundesgymnasium Salzburg-Nonntal) holte in Latein Kurzform Silber. Der Sieg im Latein-Kurzform-Wettbewerb ging nach Wien, jener in Latein Langform ins Burgenlnd.

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Lena Moser (Akademisches Gymnasium Salzburg) mit goldenem Lorbeerkranz bei der Siegerehrung im Griechisch Wettbewerb
Sebastian Scheichl
Lena Moser (Akademisches Gymnasium Salzburg) gewann den Griechisch-Wettbewerb
Lena Beslin bei der Siegerehrung im Latein Wettbewerb
Sebastian Scheichl
Lena Beslin (BG Nonntal) holte im Latein-Kurzform-Wettbewerb Silber
Salzburger Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Latein und Griechisch Olympiade in Salzburg
Sebastian Scheichl
Die Salzburger Delegation bei dem Wettbewerb

Die Texte waren zum Thema „Sport und Wettkampf“ – im 2800. Jahr der Olympischen Spiele. Die ersten Spiele in Olympia in Griechenland sind ja auf das Jahr 776 vor Christus datiert. Heuer ist Paris Austragungsort von Olympia.

„Man lernt dabei Vieles“

Sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Salzburg – eine von ihnen ist Lena Beslin, aus dem Bundesgymnasium Salzburg-Nonntal: „Mir macht es einfach Spaß. Die meisten Leute würden wahrscheinlich sagen Latein – ‚irgendwie langweilig und schwierig.‘ Aber mir macht das Übersetzen Spaß und auch der Inhalt der Texte ist sehr interessant. Man lernt dabei sehr Vieles.“

In Altgriechisch trat unter anderem Lena Moser vom Akademischen Gymnasium Salzburg an – sie erklärt ihre Begeisterung für die antike Sprache so: „Ich habe mich sogar schon für meine Schule entschieden, um dann Altgriechisch lernen zu können, weil mich die Mythologie schon interessiert hat. Die ganzen Sagen, die Ilias, die Odyssee und dann später war für mich auch einfach klar in der Fünften, dass ich dann Griechisch machen will. Auch weil die Kultur einfach ganz Europa so stark beeinflusst hat und ich wirklich interessant finde.“

Viele Alltagsbegriffe mit antiken Wurzeln

Wörter, die aus dem Altgriechischen kommen, verwenden wir nämlich ständig – zum Beispiel Alphabet, Arzt, Lampe, Geografie, Architekt oder Archiv. Florian Jell, Professor für Altgriechisch am Privatgymnasium Sankt Rupert in Bischofshofen (Pongau), kennt natürlich noch mehr Begriffe: „Wir stehen zum Beispiel vor einer Tür – von ‚thyra‘. ‚Phaulos‘ heißt faul zum Beispiel. Auch Kino ist Griechisch: ‚kineo‘ bedeutet ‚ich bewege‘. Das kommt daher, dass im Kino es sich um bewegte Bilder handelt. Der ‚Idiot‘ ist eigentlich ein Privatmann, ein Laie.“

Wörter mit lateinischem Ursprung verwenden wir ebenfalls täglich: Keller, Fenster, Straße, Video oder Aquarium, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Auch römischer Alltag kommt im Unterricht gut an

Latein-Professorin Lisa Öberseder vom Christian-Doppler-Gymnasium in der Stadt Salzburg sagte, dass auch Geschichten aus dem Alltag der alten Römer bei den Jugendlichen im Unterricht besonders gut ankommen. Zum Beispiel, wenn sie ihnen erzählt, was die alten Römer gerne frühstückten: „Fleisch gab es natürlich, dann Hülsenfrüchte. Es gab dieses Maretum, diesen Kräuterkäse, Fladenbrot, Früchte natürlich. Wein gab es natürlich bei den Römern auch.“

Aber nicht nur die alten Römer tranken gerne und viel Wein bei jeder Gelegenheit. Die alten Griechen standen ihnen da um nichts nach, weiß Florian Jell: „Wein gab es natürlich viel, zum Beispiel berühmte Philosophen haben zum Beispiel vier fünf Liter Wein am Tag getrunken, aber der war sehr verdünnt.“