Landesgericht Salzburg
ORF/Georg Hummer
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Gericht

Vier Jahre Haft für Schlüsselfigur in Drogenprozess

Am Landesgericht ist am Donnerstag ein Bosnier bereits rechtskräftig zu vier Jahren Haft verurteilt worden, weil er bis zu 80 Kilo Cannabis aber auch Kokain verkauft hat. Der 30-jährige Elektrotechniker ist einer von rund einem Dutzend Handlangern eines Drogendealers der über mehrere Jahre Suchtgift von Slowenien geschmuggelt hat.

Der 30-jährige Elektrotechniker ist einer von rund ein Dutzend Handlangern eines Drogendealers der über mehrere Jahre Suchtgift von Slowenien geschmuggelt hat. Der Österreicher soll Mitglied eines Drogenrings auf dem Balkan gewesen sein und bis zu 80 Kilogramm Cannabis verkauft haben. Ermittlungen zu diesen und anderen Verbrechergruppen weltweit wurden als „Operation Achilles“ bekannt.

Während die anderen bisher verurteilten Drogenhändler erst vor Gericht tatsachengeständig waren, hat der 30-jährige Elektrotechniker ab dem Moment seiner Verhaftung reinen Tisch gemacht: Er habe über mehrere Jahre Marihuana, Cannabisharz und Kokain verkauft haben – nicht um ans große Geld zu gelangen, wie er sagt, sondern um Drogenschulden bei einem Landsmann zu begleichen.

„In Drogenszene reingerutscht“

Laut Verteidiger Bernhard Kettl sei sein Mandant in die Drogenszene hineingerutscht – aufgrund seines Konsums habe er auch seine normale Arbeit verloren.

Der Mann habe bis zu 80 Kilogramm Cannabis um bis zu 800.000 Euro verkauft. Auch Kokain im Wert von mehreren zehntausend Euro gehöre dazu, heißt es von der Staatsanwaltschaft.

Fahnder der USA gaben den Anstoß

Weitere Ermittlungen sind noch immer im Gang. Polizisten in den USA stießen das riesige Fahndungsprogramm an. Sie konnten viele tausend angeblich verschlüsselte Handys in Verbrechergruppen weltweit einschleusen. So ließ sich vieles mitlesen – über Drogenhandel, Geldwäsche und Mord. Diese „Operation Trojanischer Schild“ wird auch „Achilles“ genannt – nach dem griechischen Helden, der nur an der Ferse verwundbar ist. Die Aktionen richten sich gegen rund 10.000 Verdächtige und weitere Leute, die schon verurteilt und in Haft sind.

80 Leute hierzulande geschnappt

Allein in Österreich gab es in diesem Zusammenhang mehr als 80 Festnahmen. Es traf auch Verbrechergruppen vom Westbalkan, die führend im heimischen Drogenhandel sein sollen. Von den eingeschleusten Handys habe man noch Material für etwa zehn Jahre Arbeit, hieß es zuletzt vom Bundeskriminalamt in Wien.