Plastikmüll
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Umwelt

Immer mehr Plastikmüll

In Salzburg fällt immer mehr Plastikmüll an – jährlich sind es alleine in der Landeshauptstadt mehr als 1.700 Tonnen. Eine Podiumsdiskussion am Salzburger Bildungswerk unter dem Motto „Plastik? Nein Danke!“ beschäftigte sich mit der Plastikflut.

Es ist eine kleine Handlung mit großer Wirkung. Jährlich fallen allein in der Stadt Salzburg mehr als 1.700 Tonnen Plastikmüll an. Das meiste davon, nämlich rund 70 Prozent, wird thermisch verwertet, also verbrannt. Nur etwa 30 Prozent können derzeit recycelt werden.

Bis zum Jahr 2025 soll laut einer EU-Verordnung diese Recyclingquote auf 50 Prozent angehoben werden. Den Salzburgerinnen und Salzburgern liegt das Thema Plastik am Herzen – so etwa auch Renate Fally vom Salzburger Bildungswerk. "Ich habe vor zehn Jahren eine Veranstaltung gemacht unter dem Motto „Plastik nein danke", und ich wollte einfach wissen, was sich geändert hat. Ist es besser geworden, ist es schlechter geworden? Ich habe keine Ahnung“, sagt Fally.

Grafik zu Plastikrecycling
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Bis 2050 soll die Recycling-Quote bei Plastik auf 50 Prozent angehoben werden

„Da bewegt sich gerade sehr viel“

Diese und weitere Fragen hat das Publikum zwei Stunden lang an die Podiumsgäste gestellt. Hat sich also etwas verändert? „Ich glaube, es ist ganz viel passiert. Wir haben bei der UN eine große Initiative, ein weltweites Abkommen zum Umgang mit Kunststoffen umzusetzen, das Ende 2024, Anfang 2025 auch fertig geschrieben sein sollte. Und ich glaube, da bewegt sich gerade sehr viel und es ist auch notwendig“, sagt dazu Nicola Hüsing, Materialwissenschafterin an der Universität Salzburg.

Wie notwendig Plastikverpackungen im Supermarkt sind, ist für viele Besucher fraglich. Der Handel argumentiert hier mit besserer Haltbarkeit der Produkte und dadurch weniger Abfall. Bestimmte Verpackungen sollen aber reduziert werden.

Plastikverpackte Himbeeren und Heidelbeeren
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„Müssen überlegen, was wir mit den Verpackungen tun“

„Diese ganzen Convenience-Produkte, das ist natürlich ein Riesenthema, dass die alle in ein sehr schnelles Gebrauchsplastik verpackt sind, weil die Produkte dadurch halt einfach gut halten und gut sichtbar sind auch. Da weiß man, was man kriegt, wenn man so einen Salat in einer Plastikschüssel sieht. Aber das kann nicht das Ende der Fahnenstange sein. Wir müssen uns natürlich überlegen, was wir mit diesen Verpackungen tun“, sagt Nicole Berkmann, Sprecherin des Spar-Konzerns in Österreich.

Plastikverpacktes Gemüse
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„Ich habe einen gelben Sack daheim, wo die Sachen ganz minutiös getrennt werden. Ich versuche, Plastik zu vermeiden, klarerweise“, meint dazu Dagmar Sonnleitner-Soyka aus Grödig. „Wir kaufen bei den Biobauern, das wird direkt in die Steigen angeliefert. Da gibt es keine Verpackung, jeder holt sich das dann ab. Wir sind ungefähr 50 Leute und das funktioniert verpackungsfrei“, sagt Kurt Schrammel aus der Stadt Salzburg.

Diskussion: „Plastik? Nein Danke“

„Käufer haben Macht“

„Sinnvoll wäre einfach, wirklich weniger Plastik zu kaufen. Wir Kunden haben Macht, das haben wir bloß vergessen, dass wir die Käufer Macht haben. Denn wenn wir was nicht kaufen, dann gibt es das einfach nicht“, betont Renate Fally vom Salzburger Bildungswerk.

Aber auch die Verantwortung des richtigen Entsorgens liegt beim Verbraucher. Denn so kann verhindert werden, dass der Plastikmüll in die Umwelt gelangt.