Gerade als Speed Limit zum 40. Bandjubiläum neue Songs für eine neue Platte einspielten, tauchte durch einen Zufall eine lange verschollene Studioaufnahme wieder auf – aus der wahrscheinlich erfolgreichsten Zeit der Band. Denn auf der 1988 veröffentlichten EP „Prophecy“ befand sich mit „Lady“ ein Song, der es in einigen europäischen Ländern in die Charts schaffte.
Wasserschaden führte zu alten Mastertapes
1990 nahm Speed Limit daraufhin in Wien ein Album auf. Vielleicht auch wegen Differenzen mit der Plattenfirma wurde es nie veröffentlicht. Die Bänder gingen verloren – bis jetzt, betonte Speed-Limit-Gitarrist Joe Eder: "Das ist gefunden worden anlässlich eines Wasserschadens. Das Beheben eines Wasserschadens von einem lieben Pensionisten, der früher ein Studio gehabt hat, Produzent war, und wir mit dem Kontakt aufgenommen haben, weil wir diese Aufnahmen gesucht haben. Also es hat sich irgendwie gefügt und diese Mastertapes sind in Wien in einem Privathaus eines Ex-Studiobesitzers aufgetaucht.“
Ende April wird dieses Album mit großer Verspätung veröffentlicht – von einer Band, die 40 Jahre am Buckel hat. Müder oder gar leiser seien die Bandmitglieder nicht geworden, sagt Eder. Die Freude sei nach wie vor da: „Je älter ich werde und je mehr ich darüber nachdenke, ist es etwas, was man tun muss. Also es ist ein gewisser Drang da, dass diese Sachen erledigt werden. Es ist keine Entscheidung. Rock’n’Roll oder Hard Rock in der Form zu machen, ist keine Entscheidung. Das macht man.“
Speed Limit: Verlorene Studioaufnahmen veröffentlicht
Internationale Fangemeinde „in Spartenbereich“
Und auch wenn die Ansprüche zum Banderfolg nicht besonders groß sind, die Fangemeinde sei trotzdem international, weiß der Gitarrist: „Also wir machen das ja in einem Bereich, wo nicht groß kommerziell etwas passiert – geben wir ganz offen zu. Es wächst hier was, beziehungsweise es ist hier enorm viel Potenzial da. Allerdings in einem Spartenbereich, ganz klar. Das ist kein Mainstream. In Jakarta sind vielleicht zehn Leute. Es gibt in Japan vielleicht viele in der Richtung, die das interessiert oder auch unsere Musik interessiert. Also wir sind Gott sei Dank weltweit in gewisser Weise vertrieben.“
Denn dank Spotify, Facebook, YouTube sind Speed Limit weltweit vernetzt. Die Band weiß so, dass sie tatsächlich überall gehört wird – und dass auch ihre Alben weltweit erhältlich sind.