Staumauer eines entleerten Stausees des Kraftwerks bei Schnee
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Chronik

Überflutete Keller nach Stausee-Entleerung

Hausbesitzer in Kaprun (Pinzgau) beklagen, dass durch die Entleerung der großen Speicherseen seit Jahresbeginn ihre Keller voll Wasser gelaufen seien. Die Stauseen der Kraftwerksgruppe müssen alle zehn Jahre überprüft und gewartet werden. Man habe sämtliche Behördenauflagen streng eingehalten, betonte dazu der Verbund.

13 Hausbesitzer entlang der Kapruner Ache haben der Gemeinde seit Jahresbeginn die Wassereintritte in ihre Keller gemeldet und einen Zusammenhang mit der Entleerung der Speicherseen vermutet. Bürgermeister Domenik David (SPÖ) hat daraufhin den Kraftwerksbetreiber Verbund und die Betroffenen zu einem runden Tisch eingeladen. Fünf Anrainer und Experten haben daran teilgenommen.

Tauwetter erhöhte Grundwasserspiegel zusätzlich

Der Verbund habe glaubhaft dargelegt, die von der Behörde zugelassene Wassermenge beim Abstau der Seen nie überschritten zu haben, sagt David. „Es war aufgrund der vielen unglücklichen Zustände, der warmen Witterung und der Niederschlagsmengen, dass der Grundwasserspiegel schon sehr, sehr hoch war. Faktum ist, dass die Gemeinde keine juristischen Fragen klären konnte. Da ist mir wichtig, dass man gemeinsam diesbezüglich redet, wie man die Lage verbessern kann, etwa den Informationsfluss“, sagt David.

Verbund will Grundwasser-Messdaten bereitstellen

Dem Verbund liegen keine Schadenersatzforderungen vor, auch habe man alle behördlichen Auflagen immer strikt eingehalten, betont Verbund-Sprecher Rainer Tschopp und ergänzt: „Ich glaube, wir haben da schöne Lösungen gefunden: Wir haben ja ein gutes Netzwerk an Messstationen für den Grundwasserpegel in Kaprun. Und wir werden diese Messdaten zukünftig der Gemeinde zur Verfügung stellen, auch abseits des Kraftwerksbetriebs. Wenn wir hohe Grundwasserpegel feststellen, werden wir die Gemeinde darüber informieren.“ Damit sollen überflutete Keller in Kaprun künftig Geschichte sein, sagt der Verbund-Sprecher.