Skizze der Ausmaße eines geplanten Büroturm in Salzburg Schallmoos
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Politik

Weiter heiße Debatte um geplantes Hochhaus

Die beiden für das Salzburger Welterbe zuständigen Berater von Icomos Österreich treten zurück. Das berichten die „Salzburger Nachrichten“. Die Funktionäre kritisieren mangelnden Schutz des Stadtbildes und sind auch gegen das geplante Hochhaus an der Sterneckkreuzung. Dazu gab es Montagabend eine öffentliche Diskussion im Stadtteil.

Die Hauptkritik von Gegnern des Projektes dreht sich um die mögliche Höhe des Gebäudes mit elf Stockwerken. Stadtplanung und Projektbetreiber versuchen, zu beruhigen. Rund 100 Interessierte kamen ins Hotel Dorint, vor allem Skeptiker. Kurzzeitig drohte die Stimmung zu kippen, einige Besucher forderten eine offenere Diskussion.

„Ganze Gegend wird zerstört“

Grundlegende Bedenken der Anrainer fasst Sanja Milkovic zusammen. Sie arbeitet seit 14 Jahren in einem Friseursalon an der Sterneck-Kreuzung: „Die Höhe ist ein Problem. Das Haus soll sehr hoch werden, höher als alle anderen. Die ganze Gegend wird zerstört, unsere Sicht auf den Kapuzinerberg wird verschwinden. Viele Häuser werden untertauchen, es kommt noch weniger Licht im Winter dort hin.“

Verkehr sei weiteres Problem

Auch die Verkehrsproblematik an der ohnehin schon stark befahrenen Sterneckkreuzung sei nicht wirklich gelöst, lautete ein weiteres Argument der Gegner. Kritik am Projekt kommt auch von Vertretern des UNESCO-Weltkulturerbes: „Es ist ein Projekt, wo sich eine Firma offensichtlich ein Denkmal besonderer Größe setzen möchte. Deutlich höher als es welterbe- und auch Pufferzone-verträglich ist. Und ich denke, die Stadt täte gut daran, in dem Fall darauf zu verzichten und die bestehende Höhe, die hier in dieser Gegend bislang üblich ist, die auch festgeschrieben ist, dass man die einhält“, sagt der Salzburger Universitätsprofessor mit UNESCO-Lehrstuhl, Kurt Luger.

Betreiber verweisen auf Stadtpolitik

Anwesend waren auch Vertreter der Projektbetreiber. Deren Sprecher Egon Hajek betont, die Höhe bestimme die Stadtplanung und die Politik: „Daran halten wir uns. Wir haben Vorschläge geliefert, aber letztlich liegen die Entscheidungen bei der Stadt. Wir sind mit acht bis neun Geschoßen genauso zufrieden wie mit elf Geschoßen. Natürlich ist Höhe eine Standortqualität, aber wir wollen das Unesco-Weltkulturerbe keinesfalls gefährden."

Weitere Dialogveranstaltungen zu dem Projekt mit Bürgerinnen und Bürgern seien noch geplant, hieß es zum Abschluss der Dialogveranstaltung, für die es schlussendlich auch Lob gab.