Die Justizanstalt Salzburg in Puch Urstein von außen
ORF
ORF
Chronik

Personalmangel in der Justizanstalt

Der Fachkräftemangel macht auch vor dem Gefängnis nicht halt. Die Salzburger Justizanstalt in Puch-Urstein (Tennengau) ist dringend auf der Suche nach Personal. Zehn Prozent der Planstellen sind momentan nicht besetzt.

Von 86 Planstellen beim Justizwachepersonal sind momentan acht nicht besetzt. Auf die Sicherheit wirkt sich das nicht aus, aber etliche Zusatzaufgaben können bei diesem Personalmangel nicht mehr geleistet werden.

Nach der Erfahrung von Anstaltsleiter Dietmar Knebel wäre gerade diese Arbeit aber wichtig: „Je besser wir einen Insassen vorbereiten auf das Leben nach der Haft und je intensiver wir das machen können, desto höher ist auch die Gewähr dafür, dass er nicht mehr wiederkommt. So ähnlich wie im Krankenhaus, wo man dann wieder hoffentlich gesund entlassen wird.“

Personal für unterschiedlichste Tätigkeiten gesucht

Man versucht das Angebot an Betreuung und Gesprächen so gut wie möglich aufrechtzuerhalten, schilderte auch Franz Huttegger, der Leiter der Frauenabteilung in der Justizanstalt: „Wir müssen auch am Wochenende und für Nachtdienste einspringen, wenn Kollegen ausfallen, und das ist aktuell schon sehr zach.“

Die Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern läuft intensiv, und die Karrieremöglichkeiten in der Justizwache seien vielfältig. Von 7.00 bis 14.00 Uhr arbeiten die Häftlinge in den verschiedenen Werkstätten, so Christopher Schmeisser, der Betriebsleiterstellvertreter: „Vom Handwerker bis zum absolvierten Studium hat heute bei uns eigentlich jeder alle Möglichkeiten, sich zu verwirklichen. Natürlich ist es eine eigene Welt, die man kennenlernen muss. Aber wenn man einmal Fuß gefasst hat, ist das eine super Arbeit, und die Work-Life-Balance passt grundsätzlich auch.“

Flexibilität und Lebenserfahrung gefragt

Flexibilität ist gefragt in diesem Beruf – nicht nur beim Einspringen in den verschiedenen Abteilungen, sondern auch beim Umgang mit den Menschen, die hier betreut werden. Verena Ebster-Schwarzenberger ist Sachbearbeiterin in der Wirtschaftsstelle: „Wir haben mit Menschen zu tun, die aktuell in einer sehr negativen Lebenslage sind. Und die begleiten wir. Und in dieser negativen Lebensphase muss man auch manchmal einiges aushalten. Da muss man Ratgeber sein, man muss auch psychisch, physisch, seelisch gefestigt sein.“

Für diesen Samstag können sich Bewerberinnen und Bewerber unter der E-Mail-Adresse jasalzburg.ausbildung@justiz.gv.at anmelden, um sich selbst ein Bild vom Arbeitsplatz Justizanstalt zu machen.