Baustelle für Wohnbau in Wien
APA/Harald Schneider
APA/Harald Schneider
Wirtschaft

Hohe Baukosten: Kritik an strengen Önormen

Der rasante Anstieg bei den Baukosten sei zwar gestoppt, die Hoffnung auf sinkende Kosten sei aber unrealistisch, sagt Stephan Gröger, Obmann der Gemeinnützigen Bauvereinigungen in Salzburg. Er kritisiert einmal mehr die strengen und zu zahlreichen Önormen beim Bauen, die Neubauten und Sanierungen sehr verteuern würden.

Vor allem in den vergangenen fünf Jahren sind die Baukosten enorm gestiegen. Jetzt zeichne sich eine gewisse Entspannung ab, sagt Gröger: „Die Preisrallye bei den Baukosten ist vorbei. Aber die Preise werden nicht sinken. Das Material wird zwar geringfügig billiger, aber die Lohnkosten sind durch die Inflation massiv gestiegen. Wir wären schon froh, wenn die Gesamtkosten nicht weiter steigen.“

Eine der wenigen Möglichkeiten, die Baukosten wieder spürbar zu drücken, sei eine Lockerung der strengen Bestimmungen, die in Österreich beim Bauen gelten.

„Alle zwei Monate eine neue Önorm“

Gröger rechnet nicht damit, dass die Gesetzgeber in Landtagen und Nationalrat hier etwas ändern werden: „Die Qualitäten wegen der Önormen sind in Österreich besonders hoch. Wenn sie ein wenig zurückgenommen würden, dann könnte man schon gewinnen. Es sollte nicht alle zwei Monate eine neue Önorm herauskommen. Dieser Bereich ist ja über das Normungsinstitut privatisiert worden, hier müsste man eingreifen. Die ÖNORM gilt leider als Stand der Technik, und wenn wir die nicht genau einhalten, dann haben wir offizielle Fehler gemacht. Das ist ein sehr schlechtes System.“

Kritik an Tatenlosigkeit der Politik

Auch in der Politik sei darüber schon oft genug diskutiert worden. Zum Positiven geändert habe man bisher genau nichts, kritisiert Gröger.