Hirsche bei Wildfütterung (Futterstelle) bei Schnee im Winter
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Umwelt&klima

Klimawandel dominiert Landesjägertag

Der Klimawandel setzt Wald und Wild zu – das beobachten auch die Jägerinnen und Jäger im Land. Bestimmte Pflanzen wachsen verstärkt oder schlechter, auch die Trockenheit wird zum Problem. Beim 77. Landesjägertag wird am Samstag thematisiert, wie darauf zu reagieren ist.

Beim Treffen der 250 Delegierten und der Spitze der Salzburger Jägerschaft in der Landeshauptstadt sind am Samstag die Erderwärmung und ihre Auswirkungen auf das Wild und ihre Lebensräume das bestimmende Thema. Mit Maßnahmen müsse gegengesteuert werden, denn beim Wild gebe es bereits Verlierer: „Wir haben keine harten Winter mehr, das heißt, dass wir einen starken Befall von Parasiten haben und der nimmt stark zu. Bei der Gams haben wir im Winter den Nachweis von einer Hirnhautentzündung durch Zecken auf 1.200 Metern gehabt. Vor einigen Jahren wäre das noch unvorstellbar gewesen“, sagt der Salzburger Landesjägermeister, Max Mayr-Melnhof. Er ist auch derzeitiger Präsident der Jagd Österreich.

„Profiteure des Klimawandels stärker bejagen“

Auf der anderen Seite müsste man auch auf die Profiteure des Klimawandels achten, und diese im Rahmen der Möglichkeit stärker bejagen, fordert Mayr-Melnhof: „Die Wildschweine werden in Salzburg immer mehr und auch die fischfressenden Vögel sind ein Problem. Früher waren die Gewässer im Winter zugefroren, da sind die Vögel weitergezogen. Jetzt sind die Seen kaum mehr zugefroren und die Vögel richten noch mehr Schaden in der Fischerei an“, sagt Mayr-Melnhof.

Winter als Notzeit für Wild entwickelt sich neu

Der Winter gilt beim Wild durch weniger Nahrung, tiefe Temperaturen und viel Schnee generell als Notzeit. Weil es aber immer wärmer wird und die Winter immer milder, entwickle sich eine neue Form der entbehrungsreichen Monate. Die Trockenheit nimmt derart zu, dass die Jägerschaft Wasserstellen anlegen müsse, schildert Landesjägermeister Mayr-Melnhof.